Etliche Stromkunden haben es schon erlebt: Die Preise wurden angehoben. Nun erhöht auch der Verbund seine Tarife und ist dabei nicht zimperlich. Strom wird um neun Prozent teurer, Gas um 7,6 Prozent. Begründet wird der Schritt mit den gestiegenen Preisen der Primärenergieträger Kohle, Öl und Gas sowie den CO2-Zertifikaten, der Erlaubnis, das Treibhausgas in die Luft zu emittieren. Noch ein Grund ist die Trennung der sogenannten Strompreiszone. Bis Oktober des Vorjahres waren Österreich und Deutschland ein gemeinsamer Strommarkt. Allerdings gibt es in Deutschland zu wenig Stromleitungen, um den Windstrom von Norden nach Süden zu bringen. Benutzt wurden die Netze der Nachbarstaaten Polen und Tschechien. Diese hatten gegen die Zone geklagt und die EU hat die Auflösung empfohlen, die seit vier Monaten Realität ist.

„Der Kostendruck lastet auf allen Anbietern“

Das Gute: Stromkunden können jederzeit den Anbieter wechseln. Vor allem Kunden mit flexiblen Tarifen, die sich am Großhandelspreis orientieren, spüren die Preiserhöhung nun deutlich. „Diese Kunden haben in den vergangenen zwei Jahren von den sehr niedrigen Strompreisen profitiert.“ Hier gebe es zwei Strategien: abwarten und darauf hoffen, dass die Preise wieder hinuntergehen, oder auf ein Produkt mit Fixpreis wechseln. Beim Wechsel sollte man darauf achten, ob der neue Anbieter bei der aktuellen Erhöhung mitgemacht habe oder zumindest Garantiepreise biete. „Der Kostendruck lastet auf allen Anbietern“, sagt Urbantschitsch. Nicht nur Strom ist teurer geworden. Auch Brennholz und Pellets haben laut Energiepreisindex der Energieagentur um 9,6 und 5,3 Prozent zugelegt. Heizöl ist um fünf Prozent teurer als im Vorjahr. Wobei die Preise hier wieder sinken.

Einige Versorger haben bereits erhöht

Seit Mitte 2018 haben in Österreich bereits mehrere große Stromlieferanten ihre Preise erhöht. Mit 1. Juli teurer wurde Elektrizität bei der Salzburg AG, die EnergieAllianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland) war mit 1. Oktober dran. Per Jahresbeginn 2019 gab es Preiserhöhungen bei der Energie Steiermark, der Tiroler Tiwag und der Innsbrucker IKB.