Die in die herbstlichen Lohnverhandlungen eingebundenen Gewerkschaften haben sich laut einem Zeitungsbericht professionelle Streikexperten aus dem In- und Ausland geholt. "Die professionellen Widerständler sollen Gewerkschaften und Betriebsräte auf Kampf einstimmen, ihr Know-how zu Mobilisierung und Öffentlichkeitsarbeit weitergeben", heißt es in einem "Presse"-Bericht (Freitagausgabe).

Die Tageszeitung beruft sich dabei auf Informationen aus "hochrangigen Gewerkschaftskreisen". Demnach würden die Gewerkschaften mit Streikexperten zusammenarbeiten, die bereits Erfahrung bei der Organisation von Großstreiks in Europa und den USA vorzuweisen hätten. Derzeit würden die rechtlichen Rahmenbedingungen ausgelotet werden. Darüber hinaus sollen die Streikexperten auch in die Betriebe gehen, um dort Schulungen abzuhalten.

Verhandlungen stocken

Die zweite Verhandlungsrunde beim Metaller-KV ist am Dienstag ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Dass es heute noch keine Einigung geben würde, war Beobachtern im Vorfeld praktisch schon klar. Vor der zweiten heutigen Verhandlungsrunde, zeigte sich neuerlich, dass die Fronten verhärtet sind. In die dritte Verhandlungsrunde geht es nun am 16. Oktober.

Christian Knill, Sprecher der Arbeitgeberseite, kritisierte nach den heutigen Gesprächen in einer schriftlichen Stellungnahme einmal mehr eine "Milliardenbelastung", die die Arbeitnehmer mit Forderungen den Betrieben abverlangen würden. Arbeitnehmerverhandler PRO-GE-Chef Rainer Wimmer sagte zur APA hingegen, dass man die Forderungen bekräftigt habe. Das sei in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation auch richtig.

Die Arbeitnehmer wollen 5 Prozent mehr Lohn/Gehalt und umfangreiche Zugeständnisse wegen der neuen Arbeitszeitregeln. Die Lohnforderung lehnen die Arbeitgeber als blauäugig ab. Für die Arbeitszeitregelung könne es keine Kompensation seitens der Betriebe geben.