Die Weltbank warnt vor einer vehementen Zunahme des weltweiten Müllberges. Die Menge des rund um den Erdball produzierten Mülls werde bis zum Jahr 2050 um 70 Prozent steigen, wenn nicht einschneidende Schritte unternommen würden, teilte die Weltbank am Donnerstag in Washington mit.

Die Organisation stellte ihren neuen Bericht "What a Waste 2.0", in dem um das Management von Müll bis zum Jahr 2050 geht. Derzeit würden weltweit pro Jahr 2,01 Milliarden Tonnen Müll produziert. Dieser Wert werde durch Bevölkerungszunahme und zunehmende Urbanisierung auf 3,4 Milliarden Tonnen steigen, teilte die Weltbank als Ergebnis der Studie mit.

Es mache wirtschaftlich Sinn, in Recycling- und Müllmanagementsysteme zu investieren, heißt es von der Weltbank. Die Organisation hat dafür seit dem Jahr 2000 eigenen Angaben zufolge 4,7 Milliarden Dollar (4,03 Milliarden Euro) für mehr als 300 Projekte in aller Welt zur Verfügung gestellt.

Der meiste Müll kommt aus Industrieländern

Mehr als ein Drittel des Mülls komme aus hoch entwickelten Ländern, obwohl in diesen Nationen nur 16 Prozent der Weltbevölkerung leben. In Afrika werde sich die Müllproduktion in den nächsten Jahren verdreifachen, in Südasien verdoppeln. Während jedoch Hochlohnländer inzwischen auf eine Recyclingrate von 30 Prozent kommen, schaffen Entwicklungsländer nur vier Prozent.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Plastikmüll besonders große Probleme aufwerfe. "Wenn es nicht richtig gesammelt und gemanagt wird, wird es Gewässer und Ökosysteme auf Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende kontaminieren und beeinträchtigen", heißt es in der Mitteilung. Fünf Prozent der Kohlendioxid-Emissionen kommen inzwischen von der Müllbehandlung.