Die Handelskette Hofer reagiert auf Anfrage der Kleinen Zeitung auf eine Untersuchung des deutschen Konsumentenmagazins "Öko Test". Das Magazin ließ, wie berichtet, 40 Schokoladen auf eine Belastung durch Mineralöle testen, das Ergebnis ließ aufhorchen: Keine einzige Schokolade war frei von Mineralölen, die Verunreinigungen aber unterschiedlich stark. Neun Proben wiesen "extreme Belastungen" auf, so "Öko Test", darunter fünf der Marke Moser Roth des deutschen Herstellers Storck. Moser Roth wird in Österreich von Hofer vertrieben.

"Wir nehmen den Öko-Test-Report sehr ernst", erklärt die Hofer-KG. Man befasse sich seit längerer Zeit mit dem Thema Mineralöle und arbeite mit den Lieferanten an einer Minimierung dieser Stoffe in Lebensmitteln. "Wir haben das Ziel formuliert, dass zukünftig keine Mineralölbestandteile mehr in Lebensmitteln nachweisbar sind, und alle relevanten Lieferanten aufgefordert, entsprechende Lösungsansätze zu erarbeiten."

Ziel: keine Rückstände mehr in Lebensmitteln

Mineralische Kohlenwasserstoffe sind Mineralölbestandteile, die in der Umwelt überall vorkommen. Für Hersteller von Lebensmitteln sei es trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen und Minimierungsarbeiten nicht realisierbar, Substanzen wie MOSH (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) und MOAH (aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) in Lebensmitteln zuverlässig komplett auszuschließen. "Wir teilen gleichwohl die Einschätzung, dass Mineralölbestandteile in Lebensmitteln unerwünscht sind und nach Möglichkeit vermieden werden sollten", heißt es seitens der Hofer-KG.

Eine eindeutige Risikobewertung von Mineralöl im Rahmen von Studien sei nicht möglich, auch sind gesetzlich keine Grenzwerte in Lebensmitteln vorgeschrieben. Dennoch engagiere sich Hofer bei diesem Thema sehr. Anfang 2016 wurden die Lieferanten angeschrieben und auf die Problematik von Mineralölrückständen in Lebensmitteln hingewiesen. Es wurde das Ziel formuliert, dass künftig keine Rückstände mehr in Lebensmitteln nachweisbar sein sollten. Maßnahmen würden sich sowohl auf die Produktionsprozesse beziehen, als auch auf die Belastung der Rohwaren und die Reduktionsmöglichkeiten durch den Einsatz geeigneter Verpackungen.

Neue Verpackungen für Moser-Roth-Schokolade

Laut der Hofer-KG tragen diese Maßnahmen nun Früchte. So habe der Lieferant der getesteten Schokoladenprodukte erklärt, Veränderungen vorgenommen zu haben: "Mit Ölpumpen angetriebene Druckluftpumpen in der Produktion wurden ausgetauscht, von Maschinen-Mineralölen auf mineralölfreie Maschinenschmierstoffe umgestellt, mineralölfreie Druckfarben für die Verpackungsmaterialien verwendet."

Im konkreten Fall konnte das explizit für Lebensmittel zugelassene Verpackungsmaterial als Ursache für die Mineralölbefunde identifiziert werden. "Unverzäglich" habe der Lieferant damit begonnen, ein alternatives Material für die Verpackung zu verwenden, die Auslieferung der Schokoladen in neuer Verpackung in die Hofer-Filialen habe begonnen.