Ab kommenden Herbst können automatisierte Fahrzeuge auch auf Österreichs Straßen getestet werden. Das sieht der Aktionsplan "Automatisiertes Fahren" vor, der von Verkehrsminister Jörg Leichtfried präsentiert wurde. Im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Industrie-Präsident Georg Kapsch im ÖAMTC-Fahrtechnikcenter Teesdorf kündigte der Minister zudem Investitionen von mehr als 20 Millionen Euro für Laborstrecken und Technologieentwicklung an.

"Automatisiertes Fahren ist eine wichtige Zukunftstechnologie von der Österreich mehrfach profitieren kann. Einerseits profitieren wir durch die steigende Wertschöpfung und sichere Arbeitsplätze in der Autoindustrie, andererseits sind durch das automatisierte Fahren massive Verbesserungen in der Verkehrssicherheit möglich", sagt Leichtfried.

Rechtlicher Rahmen noch vor dem Sommer

Die ersten Schritte zur Umsetzung des Aktionsplans wurden bereits gesetzt: Die Novelle des Kraftfahrgesetzes, mit der der rechtliche Rahmen für die Tests von automatisierten Fahrzeugen im öffentlichen Straßennetz geschaffen wird, befand sich bereits in Begutachtung und soll nach dem Sommer in Kraft treten.

Neben den Tests auf regulären Straßen, werden die neuen Technologien auch in so genannten Testumgebungen erprobt. Errichtung und Betrieb dieser Laborstrecken wird das Verkehrsministerium mit elf Millionen Euro fördern. Dabei stehe die Hälfte der Fördersumme für Projekte bereit, die sofort beginnen können. Insgesamt stellt das Ministerium ein Förderpaket in Höhe von 20 Millionen Euro für den Bereich automatisiertes Fahren zur Verfügung.

Bewerbungen ab sofort

Ein wesentlicher Aspekt dieser Förderungen aus dem Aktionsplan sei auch die Evaluierung der Maßnahmen sowie der gesellschaftlichen Auswirkungen des automatisierten Fahrens, so Leichtfried. Ab sofort können sich Unternehmen bei Austria Tech über die Details zum Aktionsplan informieren. Alle Informationen zum automatisierten Fahren können unter www.austriatech.at abgerufen werden.

"Zukunftstechnologien aus und in Österreich sind grundsätzlich wichtig und zu unterstützen. Automatisiertes Fahren kann Mobilität grundsätzlich verändern und einen Beitrag zu mehr Komfort, Verkehrssicherheit und für die Umwelt leisten. Zentraler Aspekt muss dabei sein, dass der Mensch im Mittelpunkt der neuen technischen Entwicklungen steht", so Kapsch.

"Steiermark soll Testregion werden"

Der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann betonte einmal mehr, dass die Steiermark eine Testregion für das autonome Fahren werden soll: „Die Steiermark ist der Automotive-Standort Nummer eins in Österreich. Wir sind eine der innovativsten Regionen in Europa und haben Gesamtfahrzeug-Kompetenz von der Forschung und Entwicklung über das Design bis hin zur Produktion. Wir haben damit die besten Voraussetzungen als Testregion für autonomes Fahren.“

Buchmann verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung zur Unterstützung dieser Bemühungen. „Steirische Unternehmen sind federführend an der Entwicklung der Technologien für selbstfahrende Autos beteiligt. Das Thema bietet aber auch Wachstumschancen für unsere kleinen und mittleren Zulieferunternehmen.“

Er freue sich, "dass Minister Leichtfried Nägel mit Köpfen macht und die Einrichtung von Teststrecken für selbstfahrende Autos zügig vorantreibt“.