Jobabbau und Investitionskürzungen in großem Stil sollen dem US-Ölkonzern Chevron mitten in der Branchenkrise eine Dividendenzahlung ermöglichen. 4.000 der rund 65.000 Stellen werden 2016 gestrichen, wie das Management am Dienstag ankündigte. Nach dem ersten Quartalsverlust seit 13 Jahren kürzt Vorstandschef John Watson das Budget für die kommenden zwei Jahre um bis zu 36 Prozent.

Dividende seit 90 Jahren

Dennoch muss der kalifornische Konzern eine Dividendenzahlung voraussichtlich zum Teil mit Schulden finanzieren, weil die Barmittel infolge des anhaltenden Ölpreisverfalls nicht ausreichen dürften. Die Ausschüttungen gelten vielen Privatanlegern und Vermögensverwaltern als feste Größe, weil Chevron seine Aktionäre in den vergangenen 90 Jahren stets bedacht hat. Allein 2015 flossen acht Milliarden Dollar.

Für Investitionen plant Chevron in den Jahren 2017 und 2018 je zwischen 17 und 22 Milliarden Dollar (15,5 bis 20,1 Milliarden Euro) ein, nach 26,6 Milliarden Dollar im laufenden Jahr. Ein Teil der Einsparungen soll dadurch erzielt werden, dass größere Entwicklungsprojekte unter anderem in Australien und im Golf von Mexiko abgeschlossen werden, wie das Unternehmen erläuterte.

Exxon schüttete 12 Milliarden aus

"Wir haben eine Aktionärsbasis, die regelmäßige Einnahmen zu schätzen weiß", sagte Unternehmenschef Watson. Er sei zuversichtlich, die Dividendenzahlung aufrechterhalten und die Ausschüttung weiter erhöhen zu können. Chevron hat die Dividende seit mehr als 28 Jahren kontinuierlich gesteigert.

Auch Erzrivale Exxon will die Aktionäre bei Laune halten und schüttete vergangenes Jahr 12 Milliarden Dollar aus. Andere Konzerne wie ConocoPhillips machten dagegen bei der Dividende Abstriche. Wie Chevron dampften auch Exxon, Shell, Eni und Statoil ihre Etats ein. BP streicht Arbeitsplätze.

Chevron-Aktien gaben an der Wall Street 2,3 Prozent nach.