Die frühere französische Finanzministerin war im August 2014 in der Affäre um eine staatliche Entschädigungszahlung für den umstrittenen Geschäftsmann Bernard Tapie von mehr als 400 Millionen Euro formell beschuldigt worden.

Der Geschäftsmann und Unterstützer des damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy hatte sich von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais beim Verkauf seiner Anteile am deutschen Sportartikelhersteller Adidas geprellt gesehen und geklagt.

Lagarde kündigt Rechtsmittel an

Die Affäre zieht sich seit Jahren hin. Die 59 Jahre alte Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) musste sich in dem Verfahren mehreren umfassenden Vernehmungen in Paris unterziehen. Lagarde bezeichnete Verfahren und Vorwürfe stets als „völlig unbegründet“.

Zwar beantragte der zuständige Staatsanwalt im September eine Einstellung des Verfahrens gegen die IWF-Generaldirektorin. Die Ermittlungskammer des Gerichtshofs der Republik folgte diesem Antrag aber nicht und ordnete einen Prozess gegen Lagarde an. Die IWF-Chefin kündigte am Donnerstag an, Rechtsmittel gegen diese Entscheidung einzulegen. Der IWF in Washington drückte Lagarde sein "Vertrauen" aus.