Siemens rechnet im neuen Geschäftsjahr 2015/16 trotz konjunkturellen Gegenwinds mit moderaten Zuwächsen. "Wir haben geliefert, was wir versprochen hatten, und sind für das vor uns liegende Jahr gut gerüstet, um unsere Pläne erfolgreich umzusetzen", erklärte Vorstandschef Joe Kaeser am Donnerstag. Allerdings rechnet er damit, dass sich die gesamtwirtschaftliche Situation weiter eintrübt.

Dennoch solle der Umsatz Kaeser zufolge im laufenden Geschäftsjahr währungsbereinigt von zuletzt 75,6 Milliarden Euro leicht zulegen. Die Rendite des industriellen Geschäfts werde wie zuletzt bei zehn bis elf Prozent liegen. Beim Gewinn stellte Kaeser weitere Zuwächse in Aussicht. Der Gewinn je Aktie soll 5,90 bis 6,20 Euro erreichen, zuletzt hatte Siemens ohne die Verkaufserlöse einen Wert von 5,18 Euro je Anteilsschein erzielt.

Verkaufserlöse

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) hatte der Münchener Technologiekonzern bei stagnierenden Einnahmen einen Gewinn aus fortgeführtem Geschäft von 5,35 Mrd. Euro erwirtschaftet, etwa so viel wie im Vorjahr. Durch den Verkauf seiner Anteile am Hausgerätehersteller BSH und der Hörgerätetochter stieg das Ergebnis unter dem Strich allerdings um gut ein Drittel auf 7,38 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen daher für 2014/15 eine Dividende von 3,50 Euro je Anteilsschein erhalten, 20 Cent mehr als zuletzt. Kaeser kündigte zudem einen neuen Aktienrückkauf an, für den die Münchener in den kommenden drei Jahren bis zu drei Milliarden Euro ausgeben wollen.

Abschreibungen

Im vierten Quartal hat Siemens trotz hohem Auftragseingang und steigenden Umsätzen  unter anderem wegen Abschreibungen einen Gewinneinbruch verbucht. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft schrumpfte binnen Jahresfrist um ein Drittel auf eine Milliarde Euro, wie der Münchner Technologiekonzern am Donnerstag mitteilten. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet.

Einmal mehr sorgten böse Überraschungen aus längst abgehakt geglaubten Geschäften für den Einbruch: Siemens musste auf das Gemeinschaftsunternehmen Primetals, das der Konzern mit Mitsubishi betreibt, 138 Millionen Euro abschreiben. Primetals liefert Ausstattungen für Stahl- und Metallwerke.

Andererseits legten Umsatz und Auftragseingang stärker zu als erwartet. Die Einnahmen kletterten binnen Jahresfrist um vier Prozent auf 21,3 Milliarden Euro, das Volumen der Neubestellungen gar um 15 Prozent auf 23,7 Mrd. Euro.