Mehrere Hersteller von optischen Laufwerken für Computer müssen wegen unerlaubter Absprachen ein EU-Bußgeld von insgesamt 116 Mio. Euro bezahlen. Das kündigte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel an.

Die Untersuchung der Kommission ergab, dass sich die Kartellmitglieder von Juni 2004 bis November 2008 gegenseitig über ihre geplanten Gebotsstrategien sowie Ergebnisse von Ausschreibungen informierten und sensible Geschäftsinformationen zu optischen Laufwerken in Laptops und Desktops austauschten. Sie organisierten ein Netz aus bilateralen Parallelkontakten, die nur dazu dienten, aggressiven Wettbewerb bei Ausschreibungen von Dell und HP zu vermeiden.

Keine Treffen auf Parkplätzen

Vestager erklärte: „Millionen EU‑Bürger nutzen ständig Geräte mit optischen Laufwerken, zum Beispiel um ihre Lieblingsfotos auf DVDs zu speichern. Daher ist es wichtig, den Wettbewerb auf diesen Märkten zu erhalten. Der heutige Beschluss zeigt einmal mehr, dass Kartellmitglieder, die ihre Produkte in Europa absetzen, Geldbußen nicht einfach durch Treffen in Kinos und auf Parkplätzen außerhalb Europas entgehen.“

Die Unternehmen Philips, Lite-On, deren Gemeinschaftsunternehmen Philips & Lite-On Digital Solutions, Hitachi-LG Data Storage, Toshiba Samsung Storage Technology, Sony, Sony Optiarc und Quanta Storage waren demnach an den Absprachen beteiligt. Philips, Lite-On und deren Joint Venture müssen nichts zahlen, da sie den Wettbewerbshütern der EU das Kartell als erste beichteten.