Der beurlaubte Entwicklungsvorstand der Volkswagen -Marke Audi, Ulrich Hackenberg, bestreitet nach Informationen der "Bild am Sonntag" jegliche Verantwortung im Abgasskandal. Das gehe aus einem Bericht der VW-Konzernrevision hervor, meldete die Zeitung im Voraus.

Keine Kenntnisse von Vorgängen

Demnach hatte Hackenberg in einem Schreiben an den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn darauf verwiesen, dass die "Berichtswege" in der Angelegenheit an ihm vorbei gelaufen sind und er deswegen keine Kenntnisse von den Vorgängen hatte. Dem Bericht der Konzernrevision zufolge hatte Winterkorn Hackenberg zuvor gebeten, die Verantwortung in der Affäre um die Manipulation von Diesel-Abgaswerten zu übernehmen. Hackenberg habe dies in dem Schreiben abgelehnt.

Einem Insider zufolge wehrt sich Hackenberg gegen seine Suspendierung. Der Manager war 2007 zusammen mit Winterkorn von Audi nach Wolfsburg gewechselt. Er gilt als Erfinder des Baukastensystems, das Volkswagen derzeit bei immer mehr Marken einführt. Später kehrte Hackenberg nach Ingolstadt zurück, um Audi mit neuen Elektroautos auf die Sprünge zu helfen.

Volkswagen steht wegen der Abgasaffäre unter großem Druck, weltweit ermitteln Behörden gegen den Konzern. In Deutschland verlangen erste Autokäufer Schadensersatz, weil sie für einen Wagen mit angeblich niedrigeren Abgaswerten mehr bezahlt haben. Vor allem in den USA drohen dem Unternehmen hohe Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen. Einem Bericht von "Bild am Sonntag" zufolge verlängert Volkswagen vorerst nicht den bereits ausgehandelten neuen Sponsoren-Vertrag für den DFB-Pokal.