Der weltgrößte Bierbrauer Anheuser-Busch InBev ist erneut bei seinem größten Rivalen abgeblitzt. Auch der auf zuletzt 104 Milliarden Dollar (92,7 Milliarden Euro) angehobene Kaufpreis liege noch deutlich unter dem Firmenwert, teilte der umworbene britische Konkurrent SABMiller mit.

Bei dem Brauer von Grolsch und Pilsner Urquell handle es sich schließlich um das "Kronjuwel" der Branche, betonte Chairman Jan du Plessis. Anheuser-Busch hat bereits wiederholt den Geldhahn weiter aufgedreht. Ob der Branchenprimus die Nummer Zwei nun feindlich übernehmen will, ließ Anheuser-Busch-Chef Carlos Brito offen. Sollte die Megafusion klappen, würde weltweit jedes dritte Bier aus einer Brauerei des fusionierten Konzerns kommen.

Afrika im Visier der Bierbrauer

Anheuser-Busch, der unter anderem Beck's und Budweiser anbietet, will mit der Übernahme vor allem seine Präsenz in Afrika ausbauen und verspricht sich dort deutliches Wachstum. In Westeuropa und Nordamerika war das Geschäft zuletzt schwierig. Vor allem in den USA erfreuen sich Biere von unabhängigen kleinen Brauereien immer größerer Beliebtheit und luchsen den Branchenriesen Marktanteile ab.

Die Briten sehen die Notwendigkeit für einen Zusammenschluss jedoch nicht und zeigen den Belgiern weiter die kalte Schulter. Auch das neue Gebot von 42,15 Pfund je Aktie bewerte die Firma immer noch nicht angemessen. Die Ablehnung sei einstimmig erfolgt, mit Ausnahme der Vertreter des Großaktionärs Altria. Der Tabakkonzern mit einem Anteil von 26,56 Prozent teilte bereits mit, die Übernahmepläne zu unterstützen. AB InBev hatte neben der Bargeld-Offerte auch ein gemischtes Angebot mit Bargeld und Aktien unterbreitet, um Großaktionäre mit einer Beteiligung am fusionierten Konzern zu locken.

SABMiller-Papiere legten am Mittwoch knapp ein Prozent auf 36,54 Pfund zu. Auch die Aktien von AB InBev waren gefragt und verzeichneten ein Plus von 1,4 Prozent.