Der europäischen Satellitenbetreiber Eutelsat und der US-Internetriese Facebook wollen gemeinsam schnelles Internet ins südliche Afrika bringen. Es gebe südlich der Sahara eine "hohe Nachfrage" nach schneller Internetanbindung, teilten die Unternehmen mit.

Sie vereinbarten demnach mit dem privaten Anbieter Spacecom, für das Projekt dessen Satelliten Amos-6 zu nutzen, der nächstes Jahr ins All gebracht werden soll. Zu den Kosten des Vorhabens machten Facebook und Eutelsat keine Angaben.

Mit Hilfe der Satellitennutzung werde es möglich sein, stabile Internetverbindungen zu "günstigen Preisen" anzubieten, erklärten die Unternehmen. In der fraglichen Region lebten viele Nutzer, die keinen Zugang zum Internet über Kabel oder mobile Anbindung hätten.

Aktivisten gegen Internet.org

Die Initiative reiht sich nahtlos in die Reihe vergleichbarer Ideen von Facebook ein. An der Spitz der Überlegungen steht das Projekt Internet.org, das Mark Zuckerberg erstmals 2013 vorstellte. Das hehre Ziel des Facebook-Gründers: die restlichen zwei Drittel der Weltbevölkerung ohne Internetanschluss mit dem Internet zu verbinden. 

Im Laufe des Jahres hatte Facebooks Vorzeige-Projekt aber auch immer wieder mit harter Kritik zu kämpfen.

Aktivisten bemängelten etwa, dass Zuckerbergs Vorschläge keinen echten Zugang zum Netz bieten. Internet.org, das Programm soll Millionen Handynutzern in ärmeren Ländern den Weg ins Internet ebnen und tut dies in ersten Ländern auch schon, würde nur ausgewählte Webseiten kostenlos zugänglich machen. Dazu zählt auch Facebook.

Wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg Internet.org sieht

Daraufhin musste Facebook die Regeln ändern, nun können sich auch andere Webdienste für "Internet.org" bewerben. Ein völlig freier Internetzugang sieht freilich noch immer anders aus.

"Internet.org ist nicht neutral, nicht sicher und nicht das Internet", schreiben die Netzaktivisten der Electronic Frontier Foundation (EFF) auf ihrer Webseite. Ein kostenfreier Internetzugang könnte etwa mit einem begrenzten Freivolumen fürs Surfen geschaffen werden, mit dem Nutzer dann auf allen Webseiten gleichermaßen unterwegs sein können, schlugen sie vor. "Internet.org" ist auf die teilnehmenden Seiten begrenzt.

Mark Zuckerberg mit Indiens Premier-Minister Narendra Modi
Mark Zuckerberg mit Indiens Premier-Minister Narendra Modi © AP