Die "Bild"-Zeitung berichtete am Freitag, Winterkorn sei weiterhin Vorsitzender der Porsche Automobil Holding SE, der Muttergesellschaft der Volkswagen AG, die rund 51 Prozent der VW-Stammaktien hält. Außerdem sei er weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender der Audi AG. "Das ist im Präsidium bisher offenbar niemandem aufgefallen", zitierte die "Bild" einen VW-Insider.

Winterkorn war am Mittwoch als VW-Vorstandschef zurückgetreten, obwohl er sich nach eigener Aussage "keines Fehlverhaltens bewusst" war. VW steckt in der tiefsten Krise der Unternehmensgeschichte, seit bekannt wurde, dass bei Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipuliert worden waren. Eine entsprechende Software ist nach Angaben des Konzerns weltweit in elf Millionen Autos eingebaut. Allein in den USA kommen auf Volkswagen eine Milliardenstrafe sowie eine teure Rückrufaktion und Schadenersatzklagen zu.

Der Aufsichtsrat von Volkswagen berät am Freitag in Wolfsburg über Winterkorns Nachfolge an der Vorstandsspitze. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Porsche-Chef Matthias Müller die Leitung des Gesamtkonzerns übernehmen.