Nach dem Skandal um mutmaßlich bedenkliche Maggi-Nudeln in Indien fordert die dortige Regierung Schadenersatz in Millionenhöhe vom Schweizer Lebensmittelriesen Nestle. Diee indische Regierung hat Schadenersatzklage in Millionenhöhe gegen den Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle eingebracht. Dies bestätigte das nationale Verbrauchergericht NCDRC am Montag. Das in Indien beliebte Fertiggericht darf dort seit Juni nicht mehr verkauft werden. Tests der Lebensmittelaufsicht hatten zu hohe Bleiwerte ergeben.

Die Regierung fordere Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 90,4 Millionen Euro. Ein Sprecher von Nestle India wollte sich zunächst nicht zu dem Verfahren bei der Kommission äußern, die Strafen gegen Unternehmen verhängen kann. Seinen Angaben zufolge wurde das Unternehmen bisher nicht von offizieller Seite über das eingeleitete Verfahren informiert.

Die indische Lebensmittelaufsicht hatte Nestle Anfang Juni die Herstellung und den Verkauf von Maggi-Instantnudeln untersagt, nachdem bei Tests in einigen Bundesstaaten erhöhte Bleiwerte gefunden worden waren. Nestle wies die Vorwürfe zurück, nahm das Produkt in Indien aber aus dem Handel. Der Schweizer Lebensmittelriese geht zudem gerichtlich gegen das Herstellungs- und Verkaufsverbot vor.

Regierung will Bollywood-Stars belangen

In Zusammenhang mit der Nudelaffäre wollte die FSSAI auch Bollywoods-Stars juristisch belangen, berichteten die Zeitung „International Business Times“ und indische Medien im Juni. Hintergrund: Die Schauspielerinnen Madhuri Dixit Nene und Preity Zinta und ihr Kollege Amitabh Bachchan hatten sich als Werbetestimonials für die Nudeln zur Verfügung gestellt. Sollte sich diese Werbung als irreführend für den Konsumenten erweisen, würden die drei Schauspieler dafür haften, hieß es. Ob es tatsächlich zu Anklagen kommt, wurde bisher noch nicht entschieden.