Irgendwann wird die staatliche Pension nur mehr eine Mindestsicherung sein. Davon bin ich überzeugt.“ Gleich zu Beginn der Studienpräsentation unterstreicht Sparkassen-Präsident Gerhard Fabisch die aus seiner Sicht zunehmende Bedeutung von privater Altersvorsorge – wohl wissend, dass derlei Umwälzungen auch ein gutes Geschäft für die heimische Finanzwirtschaft sein können.
Um die finanziellen Gefühlswelten und etwaige Produktwünsche der Österreicher besser auszuloten, befragte das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der s-Versicherung, Erste Bank und Sparkassen nun rund 1000 Menschen zwischen 15 und 65 Jahren zu ihren prinzipiellen Vorsorgevorlieben.

Das Ergebnis: 91 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher besitzen heute Vorsorgeprodukte, die Bereiche „Pension“, „Gesundheit“ und „Unfall“ gelten als Verkaufsklassiker. Die Produktauswahl der Kunden ist nach wie vor recht konservativ. An der heimischen Vorsorgespitze liegt das Sparbuch (69 Prozent der Befragten), vor dem Bausparvertrag (52 Prozent) und der klassischen Lebensversicherung (41 Prozent). Den größten Zuwachs – von 21 Prozent im letzten Jahr auf aktuelle 27 Prozent – registriert s-Versicherung-Chef Heinz Schuster indes bei der „staatlich geförderten Pensionsvorsorge“. Das sei auch dem neuen Pensionskonto zu verdanken, das ein neues Bewusstsein geschaffen habe.

"Realistische" Pensionslücke

Wenngleich das seit etwas mehr als einem Jahr forcierte, online einsehbare, Konto auf durchwachsene Gegenliebe stößt und vor allem bei jüngeren Semestern mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen hat. So wissen rund 20 Prozent der jungen Erwachsenen bis 29 Jahre nicht einmal, ob sie ihre Pensionskontonachricht überhaupt erhalten haben. Grundsätzlich gilt aber: Hatte die Altersvorsorge am Höhepunkt der Finanzkrise an Stellenwert verloren, stabilisiert sich der Bedarf nun wieder.

„Sehr realistisch“ schätzen die Österreicher mit rund 550 Euro laut Fabisch und Schuster übrigens ihre Pensionslücke – also die Differenz zwischen dem letzten Gehalt und der ersten, staatlichen Pensionszahlung – ein.
Bestätigt sieht sich die Sparkasse in ihrer Umfrage darin, dass bei einer langfristigen Finanzplanung der Kontakt zum Kundenbetreuer besonders wichtig ist. „Simple“ Versicherungen (Fabisch) für „Handy oder Tablet“ sollen künftig aber auch verstärkt online und „mit einem Klick“ erledigbar sein.