Die Europäische Zentralbank (EZB) treibt ihr Riesen-Anleihenkaufprogramm mit etwas geringerer Geschwindigkeit voran. Seit Programmstart am 9. März erwarben die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken inzwischen Staatsbonds um 237,9 Milliarden Euro, wie die Euro-Wächter am Montag in Frankfurt mitteilten.

Dabei nahmen die Währungshüter in der Woche bis zum 24. Juli für etwa 10,3 Milliarden Euro zusätzliche Staatstitel in ihre Bücher. In der Woche zuvor waren es Papiere für 11,3 Milliarden Euro gewesen.

Insgesamt sieht das Programm bis September 2016 Wertpapier-Käufe im Umfang von 1,14 Billionen Euro vor. Dazu zählen neben Staatsanleihen auch Pfandbriefe ("Covered Bonds") und Hypothekenpapiere ("ABS").

Inflation weiterhin niedrig

Pro Monat sollen im Schnitt Wertpapiere im Volumen von rund 60 Milliarden Euro erworben werden. Die EZB hatte angekündigt, während der Ferienzeit die Käufe etwas zu drosseln. Griechenland ist derzeit nicht Teil des Programms, da Hellas-Staatsanleihen nicht die Kriterien erfüllen.

Mit der für den Währungsraum beispiellosen Geldschwemme will EZB-Präsident Mario Draghi Banken dazu anregen, an die Wirtschaft mehr Kredite auszureichen. Denn erwerben die Notenbanken in großem Stil Anleihen, werden diese aufgrund fallender Renditen als Investment für Geldhäuser tendenziell weniger lukrativ.

Die Vergabe von Krediten wird für sie lohnender, was zur Folge hätte, dass die Konjunktur angeschoben und die Inflation beflügelt würde. Im Juni lag die Teuerung lediglich bei 0,2 Prozent. Die Währungshüter streben aber mittelfristig einen Preisanstieg von knapp zwei Prozent an, den sie als ideal für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung ansehen.