Der Musik-Dienst Spotify hat kurz vor dem Start des Konkurrenzangebots von Apple seine Kasse mit mehr als einer halben Milliarde Dollar aufgefüllt. Die Finanzierungsrunde brachte insgesamt 526 Mio. Dollar (467,6 Mio. Euro) ein, wie die schwedische Firma am Mittwoch bestätigte.

Teil der Geldspritze ist eine Investition von 115 Mio. Dollar vom Telekommunikationskonzern Telia Sonera. Der führende Mobilfunk-Betreiber in Schweden und Finnland bekam dafür einen Anteil von 1,4 Prozent. Spotify wurde bei diesem Deal folglich mit gut 8,2 Mrd. Dollar bewertet. Unter den weiteren Geldgebern seien britische und kanadische Finanzinvestoren, berichtete das "Wall Street Journal". Telekom-Unternehmen sind interessante Partner für Streaming-Dienste, weil sie deren Datenverkehr von den Volumen-Obergrenzen in Tarifen ausnehmen können.

Apple hatte am Montag einen konkurrierenden Dienst vorgestellt, der am 30. Juni starten soll. Beim Streaming werden die Songs direkt aus dem Netz abgespielt, Apple setzte bisher auf Downloads. Spotify gilt als Marktführer bei Streaming-Angeboten mit zuletzt über 60 Millionen Nutzern. Rund jeder Vierte davon ist zahlender Abo-Kunde. Der Großteil gibt sich aber mit der werbefinanzierten Gratis-Variante zufrieden, die einen eingeschränkten Funktionsumfang hat. Apple verzichtet auf eine kostenlose Version.

Spotify baute zuletzt das Angebot über Musik hinaus mit Videoinhalten von Fernsehsendern und anderen Medien aus. Außerdem will der Dienst mit intelligenten Services punkten: So kann die Spotify-App beim Joggen die Auswahl der Musikstücke an das Lauftempo anpassen. Außerdem sollen Vorschläge für die Nutzer stärker auf deren Musikgeschmack zugeschnitten werden.