Vier Fünftel der Österreicher sehen eine zunehmende Belastung am Arbeitsplatz. Hingegen sind nur 9 Prozent der gegenteiligen Meinung. Das ergab eine Umfrage des Linzer Imas-Instituts. 44 Prozent denken demnach, dass sich Leistung im Beruf nicht mehr wirklich auszahlt, 45 Prozent glauben das schon.

Der wichtigste Faktor für eine gute Bezahlung ist für die Österreicher die körperliche Schwierigkeit der Arbeit. 70 Prozent nannten diesen Punkt, gefolgt von der Verantwortung, die man für andere trägt (65 Prozent) und der Erfahrung (62 Prozent). Zuverlässigkeit und Ausbildung (je 51 Prozent), Einsatzbereitschaft (49 Prozent) oder das finanzielle Risiko (42 Prozent) rangieren im Mittelfeld. Den finanziellen Nutzen, den jemand für ein Unternehmen bringt (36 Prozent), und der Ideenreichtum (35 Prozent) scheinen weniger bedeutend.

53 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die jungen Leute sich heute nicht mehr so sehr anstrengen wollen wie früher. 37 Prozent finden das nicht. Hier ist allerdings ein deutliches Altersgefälle zu bemerken: Die Älteren haben ein wesentlich schlechteres Bild von der Jugend als diese von sich selbst.

Die Ergebnisse stammen aus einer Umfrage, für die Imas von 18. März bis 13. April 1.000 repräsentativ ausgewählte Österreicher über 16 Jahre interviewte. , sind für Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) ein Alarmzeichen: Das Können, der Fleiß und die Kreativität der Menschen seien die wichtigsten Ressourcen des Standortes, sagte er am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit IMAS-Forschungsleiter Paul Eiselsberg und Markus Raml vom Raml und Partner Forum. Wenn jeder Zweite glaube, dass sich Leistung nicht mehr lohne, "ist das nicht das richtige Signal".

Der Weg gehe eher in Richtung Wohlstandsverteidigung als Wohlstandsschaffung, bilanzierte Imas-Forschungsleiter Paul Eiselsberg.