Die Beschäftigten der Siemens-Energietechnik gehen gegen den erwarteten Stellenabbau auf die Barrikaden. Deutschlandweit seien Tausende Arbeitsplätze gefährdet, erklärten IG Metall und der Betriebsrat des Berliner Standorts am Mittwoch.

Nach Angaben der Arbeitnehmervertreter tagt der Konzernaufsichtsrat am 6. Mai in Berlin und will dort den Umbau des Segments "Power und Gas" unter dem Titel "Transformationsprogramm PG 2020" beschließen. Ein Siemens-Sprecher sagte dazu, der Konzern sei dabei, sich auf die schwierigen Marktbedingungen einzustellen und werde über mögliche Schritte zunächst mit den Arbeitnehmervertretern sprechen.

"Wir Betriebsräte fordern, dass es keine weiteren Einschnitte in die Fertigungs- und Ingenieurskompetenz an den deutschen Standorten geben darf", erklärten die Arbeitnehmervertreter der elf deutschen P&G-Standorte in einem am Mittwoch veröffentlichten Papier. "Kurzfristige Prognosen und Betrachtungen dürfen nicht zu einer deutschlandfernen oder dezentralen Geschäftsausrichtung verleiten", verlangten die Betriebsräte von Energie-Vorstand Lisa Davis in den USA und dem Konzernaufsichtsrat.

Der Abbau von 1200 Jobs in der Energietechnik ist bei Siemens bereits beschlossene Sache. Zuletzt gab es Berichte, Siemens-Chef Joe Kaeser werde erneut Tausende Stellen im Energiebereich streichen. Der Münchener Konzern ringe schwer mit anhaltenden Problemen in dem Segment, hatte es im März in der Unternehmensführung geheißen. Siemens ist zuletzt vor allem bei der Effizienz von Gasturbinen im Rennen mit Konkurrenten wie GE oder Mitsubishi ins Hintertreffen geraten. Im Mai werde Siemens bekannt geben, was mit den Geschäftsbereichen geschehen soll, die keinen Gewinn abwerfen, hatte ein hochrangiger Konzernmanager jüngst gesagt.