Die Ex-Hypo-Manager wurden im Fall des geplatzten Kunstparks Paradiso am Dienstag freigesprochen. Die Hypo-Abbaueinheit Heta muss jetzt ein Zivilverfahren anstrengen, um an die nicht zurückgezahlten Kredit-Millionen zu kommen. Zu"dem „sitzt“ sie immer noch auf neun Ernst-Fuchs-Skulpturen, die ihr damals als Sicherheit für den Paradiso-Kredit übergeben worden waren.
Die monumentalen Werke namens Esther, Antilaokon, Flora oder Zodiak befinden sich in einem Lager in Niederösterreich, das von der Kunsttransportfirma „The Art of Work“ betrieben wird. Sie haben laut Heta-Anwältin einen Schätzwert von „maximal 390.000 Euro“.

Aber auch das nur auf dem Papier. Denn es ist fraglich, ob es überhaupt einen Markt für die Werke gibt: Eine 2010 angedachte Verwertung einzelner Werke über das Wiener Auktionshaus Kinsky wurde nicht umgesetzt, „da der Kunstmarkt für solche Werke zu dieser Zeit nicht zugänglich war“, heißt es aus der Heta. Aber ist er es jetzt? Und wird er es jemals sein?

Skulptur beim Transport beschädigt

In Kärnten gibt es jedenfalls einen bekennenden Fuchs-Fan: Bauunternehmer Walter Moser, der im Park seines Schlosses Seltenheim mehrere Skulpturen des Wiener Künstlers – privat – aufgestellt ha. Sie sehen jenen der Heta zum Teil täuschend ähnlich. Laut Moser, einst Hypo-Vorzugsaktionär, hat er seine Skulpturen vor vielen Jahren gekauft. Ernst Fuchs war auch persönlich im Schloss zu Besuch. Davon zeugt ein Fotobuch, das Fotograf Klaus Neureiter für Moser gemacht hat. Ob der Unternehmer an den Heta-Kunstwerken interessiert ist, lässt er offen.

Die Abbaubank führt übrigens einen Prozess am Handelsgericht Wien, in dem sie Schadenersatz vom Transportversicherer VAV fordert: Eine der Skulpturen, die überlebensgroße „Sphinx mit dem hohen Haarkamm“, sei im Zuge der Überstellung aus Thailand beschädigt worden: Für diesen Transportschaden will die Heta 610.000 Euro.

EVA GABRIEL