Die prekäre Lage Griechenlands und der anhaltende Streit mit der Eurozone führen bei den zweijährigen Staatsanleihen zu einer immer tieferen Spaltung innerhalb der Währungsunion. Griechische Zweijahrespapiere notierten am Mittwoch am Sekundärmarkt mit 22,358 Prozent, alle anderen Euro-Länder, für die Daten vorliegen, konnten mit Werten von unter 0,22 Prozent punkten.

So lag Österreichs Rendite für Zweijahrespapiere bei minus 0,165 Prozent. Am "schlechtesten" schnitt in diesem Vergleich Portugal mit 0,126 Prozent ab. Die "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" kommentierte, wer heute noch griechische Staatsanleihen kaufe, müsse viel Vertrauen haben, dass die Regierung des linken Premier Alexis Tsipras wie durch ein Wunder doch noch wirtschaftliche Vernunft annehme. Zum Wert für zweijährige Anleihen von mehr als 20 Prozent schrieb die FAZ, dass "so hoch Papiere für Tollkühne rentieren".

11,6 Prozent bei Zehn-Jahres-Anleihen

Auch bei den 10-Jahresanleihen, einem der wesentlichsten Indikatoren für das Vertrauen der Märkte in Staatspapiere, liegt Griechenland mehr als eine Zehnerpotenz höher als der Durchschnitt der Eurozone. Die Werte für Athen betrugen 11,612 Prozent. Die "zweitschlechteste" - sprich zweitteuerste Rendite für die Refinanzierung wies Portugal mit 1,664 Prozent auf.

Marktführer Deutschland notierte bei 0,180 Prozent neuerlich niedriger und war damit mehr als 60 Mal so billig wie die griechischen Renditen. Dahinter folgen die Niederlande (0,264 Prozent), Österreich (0,32 Prozent), Finnland (0,323 Prozent), Belgien (0,441 Prozent), Frankreich (0,472 Prozent), Lettland (0,549 Prozent), Litauen (0,599 Prozent), Irland (0,762 Prozent), Slowenien (1,066 Prozent), Spanien (1,179 Prozent), Italien (1,219 Prozent), Portugal (1,664 Prozent) und Nachzügler Griechenland mit 11,612 Prozent.

Keine täglichen Werte lagen von Estland, Luxemburg, Slowakei, Zypern und Malta vor.