Das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA ist bei den Österreichern extrem unbeliebt. Nur neun Prozent sind explizit dafür, geht aus einer Umfrage (Sample: 535 Personen) im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) hervor. 56 Prozent sind demnach dezidierte Gegner. 69 Prozent der Befragten erklärten, dass sie Informationsdefizite haben.

Die größten Sorgen gelten der Umwelt. 77 Prozent erwarten hier durch TTIP explizit negative Folgen. Beim Konsumentenschutz erwarten 62 Prozent primär Nachteile, 53 Prozent sehen schwarz bei der Wirtschaft und 49 Prozent fürchten Verschlechterungen für den Rechtsstaat.

Europaweit breiteste Ablehnung

Die Österreicher sind eindeutig gegen TTIP, heißt es auch in der jüngsten Eurobarometer-Umfrage im Auftrag der EU-Kommission. Demnach lehnen 53 Prozent ein solches Abkommen ab. Das ist nicht nur die stärkste Zurückweisung unter allen 28 EU-Staaten, sondern auch der einzige über der 50-Prozent-Marke liegende Satz.

Der durchschnittliche Ablehnungsgrad in der EU liegt bei lediglich 25 Prozent. Am geringsten zeigten sich Litauer mit nur 9 Prozent gegen TTIP eingestellt. Auf der anderen Seite ist bei den Befürwortern Österreich mit nur 39 Prozent gemeinsam mit Deutschland an letzter Stelle. Auch hier sind wiederum die Litauer mit 79 Prozent jene, die am stärksten für das Freihandelsabkommen eintreten. Der EU-Durchschnitt der Befürworter liegt bei 58 Prozent.

Unterstützt wird die Haltung der Österreicher durch die generelle Frage nach dem freien Handel. Hier ist der Zustimmungsgrad mit 59 Prozent der zweitniedrigste nach Frankreich, wo nur 54 Prozent den freien Handel befürworten. Der EU-Durchschnitt liegt bei 70 Prozent, an der Spitze rangiert neuerlich Litauen mit 73 Prozent.