Interessiert mustert der neunjährige Matthias Spari ein Satellitenbild des Krottendorfer Ortskerns. Aus der Karte, die auf einer Styroporplatte befestigt ist, ragen mehrere kleine Fahnen. Auf diesen haben bereits einige andere Ortsbewohner Vorschläge zur Veränderung des Gemeindezentrums notiert. „Das finde ich toll“, meint Matthias und deutet begeistert auf ein Fähnchen, auf dem „E-Ladestation“ zu lesen ist. Und ergänzt: „Outdoor-Trainingsgeräte würden wir auch brauchen. Wie soll man denn sonst fit bleiben?“

"Ideen-Aktionstag"

Im Gemeindeamt in Krottendorf waren die Bürgerinnen und Bürger am Wort. Im Rahmen eines „Ideen-Aktionstages“ waren alle Bewohner aufgerufen, Verbesserungsvorschläge und Wünsche zur Weiterentwicklung der Gemeinde einzubringen. „Wir wollen mit den Bürgern in einen Dialog treten“, erklärte Johanna Reinbrecht vom Verein Landentwicklung Steiermark. Gefragt waren unter anderem Ideen zur Belebung des Dorfplatzes oder zur Verbesserung der Mobilität, aber auch der geplante Aussichtsturm am Wartenstein und das Vereinsleben in der Gemeinde wurden thematisiert.

Der neunjährige Matthias Spari will in Krottendorf-Gaisfeld fit bleiben
Der neunjährige Matthias Spari will in Krottendorf-Gaisfeld fit bleiben © Raphael Ofner

An Vorschlägen mangelte es jedenfalls nicht. Helga Leth wünschte sich etwa die Errichtung eines Cafés im Ortszentrum. „Das wäre eine große Bereicherung. In einigen Jahren könnte das auch eine Möglichkeit zur Nachnutzung des Kaufhauses Wallner sein.“ Stefanie Lickel und Andreas Zoißl waren mehr ausgewiesene Wanderwege sowie Rad- und Mountainbikestrecken ein Anliegen. „Das wäre zum Beispiel rund um den Aussichtsturm am Wartenstein sinnvoll“, war Zoißl überzeugt. Aber auch die Organisation eines Bauernmarktes, ein Verzeichnis aller Ab-Hof-Verkäufer, Siedlungsfeste, ein mobiler Eisstand und mehr Bildungsvorträge wurden auf den Wunschlisten vermerkt.

Koordinationsgruppe und Aktionsplan

Diese und viele weitere Ideen sollen nun von einer neunköpfigen Koordinationsgruppe, der Bürgermeister Johann Feichter sowie Gemeinderäte und -bürger angehören, ausgewertet werden. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Februar präsentiert. Im Anschluss soll ein Aktionsplan erstellt werden.

Für Kritik bei mehreren Teilnehmern sorgte die Tatsache, dass sich nur rund 30 Gemeindebürger an dem Aktionstag beteiligten. „Ich hätte mir definitiv erwartet, dass mehr kommen würden“, meinte Ferdinand Lickl. „Wenn die Leute etwas verbessern wollen, dann müssen sie schon mitmachen.“