Hunde mit kupierten und verstümmelten Ohren sitzen in viel zu kleinen Zwingern in einem Keller im Bezirk Weiz. So fanden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des "Aktiven Tierschutzes Graz" und des Veterinäramtes Weiz 13 amerikanische Bulldoggen bei einem Züchter vor. Die Hunde waren illegal aus Russland importiert worden und wiesen deutliche Qualzuchtmerkmale auf.

Ein bulliger Körperbau, kurze Beine und ein mit Muskeln überladener Körper sind Merkmale dafür. "Arthrose, Fehlstellungen und Hüftdysplasien sind vorprogrammiert", lässt die Tierschutzorganisation Arche Noah einer Aussendung wissen.

Unkastriert in einem Zwinger

Die Hunde in Weiz wiesen zudem Sonderfarben wie "Blue" und "Lilac" auf, die erst durch gezielte Zucht zustande kommen. Keiner der Hunde war kastriert. Drei unkastrierte Geschwister (eine Hündin und zwei Rüden) waren gemeinsam in einem Zwinger untergebracht, eine Hündin war gerade trächtig.

Das Schlimme daran: "American-Bully-Hündinnen sind aufgrund der Zucht nicht in der Lage, auf natürlichem Wege Welpen zu bekommen. Dadurch müssen die Babys immer mit einem Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden", erklärt Kerstin Schön vom Weizer Veterinäramt. 

Vier Hunde wurden bereits an den Besitzer zurückgegeben
Vier Hunde wurden bereits an den Besitzer zurückgegeben © Aktiver Tierschutz Austria

Vier Hunde sind wieder beim Besitzer

Acht Hunde kamen in die Arche Noah in Graz, wurden entwurmt, entfloht, geimpft und bekamen Spezialfutter sowie eine passende Medikation für ihre Krankheitsbilder. Aktuell befinden sich noch vier Hunde im Tierheim, vier bekam der Besitzer nach Adaptierung der Haltungsbedingungen wieder zurück.

Bis Mitte April läuft die Frist. Wenn der Besitzer die Bedingungen für die Haltung bis dahin anpasst, könnte er auch die anderen Hunde zurückbekommen.

"Wenn die Haltungsbedingungen passen und keine Zucht mehr stattfindet (Anm. er muss die Hunde geschlechtergetrennt halten), bekommt er sie wieder zurück", sagt Gerhard Kutschera, Amtstierarzt von Weiz. Allerdings wird das Veterinäramt den Fall genau im Auge behalten und einschreiten, wenn es zu Verletzungen des Tierwohls kommt.