Sie war die besonnene und bodenständige Frau hinter und neben Multi-Unternehmer und Milliardär Frank Stronach: Frieda Stronach. Am 26. März verstarb die gebürtige Oststeirerin in Kanada. Sie wurde 81 Jahre alt.

Elfriede Sallmutter, so ihr ursprünglicher Name, wuchs in Weiz auf. Ihrem Vater gehörte eine Tischlerei. Über ihren Bruder lernte sie 1961 Frank Stronach (alias Franz Strohsack) beim Skifahren auf der Teichalm kennen. Stronach wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Kleinsemmering bei Gutenberg, nahe der Stadt Weiz, auf.

Beim Kennenlernen lebte der Werkzeugmacher bereits einige Jahre in seiner neuen Heimat Kanada. 1963 zog Frieda Sallmutter zu ihm. Sie heirateten. 1966 kam Tochter Belinda zur Welt, 1968 Sohn Andrew. Frieda Stronach war, anders als ihr elf Jahre älterer Mann, in der Öffentlichkeit eher zurückhaltend. Am familieneigenen Anwesen in Aurora (Kanada) kümmerte sie sich unter anderem um die Pferdezucht.

Frieda Stronach mit dem früheren Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich im November 2002. Damals wurde Frank Stronach die Ehrenbürgerschaft von Weiz verliehen
Frieda Stronach mit dem früheren Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich im November 2002. Damals wurde Frank Stronach die Ehrenbürgerschaft von Weiz verliehen © Stadtarchiv Weiz

Der Kontakt zu ihrer Heimatstadt Weiz brach bei beiden über viele Jahre nicht ab. Frank Stronach, auch heute, mit 91 Jahren, noch sehr aktiv als Unternehmer, ist unter anderem Mäzen des Kunsthauses (er hatte eine Million Euro dafür gespendet). Er unterstützte auch das Fußballcollege und die HTL Weiz und ist Ehrenbürger der Stadt. Wenige Meter vom Hauptplatz und dem Tabor entfernt besaßen er und seine Frau das Sallmutter-Haus, das erst vor Kurzem weggerissen wurde.

Frank Stronach wurde 2012 im Kunsthaus Weiz geehrt. Rechts: Altbürgermeister Helmut Kienreich, der mit Stronachs Gattin die Schule besucht hatte
Frank Stronach wurde 2012 im Kunsthaus Weiz geehrt. Rechts: Altbürgermeister Helmut Kienreich, der mit Stronachs Gattin die Schule besucht hatte © Gery Wolf

„Bescheiden, bodenständig und zugänglich“

„Solange ihr Bruder und ihre Mutter noch lebten, war Frieda Stronach regelmäßig in Weiz. Sie hat hier auch einige Freundinnen gehabt“, schilderte Helmut Kienreich. Der einstige Bürgermeister von Weiz hatte mit ihr gemeinsam Volksschule und Hauptschule besucht. „Frieda war eine beeindruckende Frau, immer sehr bescheiden, bodenständig und zugänglich.“ Nach dem Ende seiner Amtszeit als Stadtchef im März 2012 besuchte Kienreich das Ehepaar Stronach in Kanada.

„Sie war eine sehr bodenständige und rührige Frau“, schildert auch ein weiterer langjähriger Wegbegleiter des Ehepaares Stronach. „Ihr Bruder Luis war immer ein Anker für sie in Weiz.“ In einem der wenigen Interviews, erschienen 2013 in der Tageszeitung „Kurier“, sprach Frieda Stronach auch über ihre Ehe und ihr Leben: „Wir haben immer eine sehr liberale Ehe geführt.“ Und weiter: „Er ist meine erste und einzige große Liebe. Ich hatte ein gutes Leben.“ 

Wann und wo von Frieda Stronach Abschied genommen wird, ist noch nicht bekannt.