Schlechte Nachrichten gibt es für rund 15.000 Personen in den fünf südsteirischen Gemeinden Ehrenhausen, Gamlitz, Leutschach, St. Veit und Straß. Am Dienstag wurden Sie darüber informiert, dass sie Wasser aus der Leitung vorerst nicht mehr ohne Weiteres trinken dürfen. Laut dem zuständigen Wasserverband Leibnitzerfeld-Süd habe die Analyse einer Probe ergeben, dass die Trinkwasserqualität mangelhaft ist. Als Grund dafür nennt der Wasserversorger eine Verkeimung mit coliformen Bakterien, die "mit größter Wahrscheinlichkeit" auf Verunreinigungen im Zuge der jüngsten Starkregenereignisse zurückzuführen sei.

Brunnen vom Netz genommen

"Wir haben umgehend reagiert und zwei unserer drei Brunnen Dienstagfrüh nach Vorliegen der Ergebnisse vom Netz genommen", berichtet Wasserverbandsgeschäftsführer Thomas Ziegerhofer. Beim dritten Brunnen habe man diese Maßnahme schon vor rund zwei Wochen aus denselben Gründen setzen müssen. "Normal erfolgen solche Kontrollen quartalsweise, durch die Starkregenereignisse sind wir aber auf ein wöchentliches Intervall umgestiegen", erläutert Ziegerhofer. 

Kein Grund zur Panik

Die aktuelle Probe sei am 31. August gezogen worden, das Ergebnis lag am 5. September in der Früh vor. "Schneller geht die Auswertung im Labor leider nicht", so Ziegerhofer. Grund zur Panik gebe es aber nicht: "Uns liegen keine Hinweise auf eine akute Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung vor."

Vor Gebrauch abkochen

Damit das so bleibt, wurden die verunreinigten Brunnen sofort vom Netz genommen und gespült. Über die Gemeinden wurde die Bevölkerung informiert, insbesondere vulnerable Gruppen wie Bewohner von Pflegeheimen. Die Versorgung ist laut Wasserverband über die Notwasserleitung der IG Plabutsch gewährleistet. Das von dort eingespeiste Trinkwasser ist zwar prinzipiell genussfähig. Bis das gesamte Leitungsnetz gespült ist, wird aber dringend angeraten, vorerst kein Wasser direkt aus der Leitung zu trinken. Vor dem Genuss oder der Verwendung als Zutat oder als Reinigungsmittel muss das Wasser mindestens drei Minuten lang abgekocht werden.

Wie lange das notwendig sein wird, ist momentan schwer abzuschätzen. "Wir hoffen, dass das nur ein paar Tage dauert", erklärt der Gamlitzer Bürgermeister und stellvertretende Wasserverbandsobmann Friedrich Partl. Am Donnerstag wird die nächste Probe gezogen, die Ergebnisse werden für Anfang nächster Woche erwartet. "Die Bevölkerung wird von den Gemeinden jedenfalls umgehend informiert", so Partl.