Das Schicksal eines Pferdestalls in Riegersburg macht über die Grenzen der Südoststeiermark hinaus betroffen. Wie berichtet, kamen Sonntagnacht neun Pferde aus und liefen zu den Bahngleisen in der Nähe des Feldbacher Bahnhofes. Dort erfasste ein Personenzug die Tiere, sieben starben. Dem nicht genug war auf dem Hof erst Anfang November ein Feuer ausgebrochen. Die Familie hatte die Tiere damals noch aus dem Stall retten können.

Bekannte rufen Spendenaktion ins Leben

"Es ist zum Verzweifeln", findet Franz Uller, Kammerobmann in der Südoststeiermark. Er kennt die Betroffenen, denen der Reitstall gehört – und will unterstützen. Denn "wenn man da jetzt nicht schnell hilft, denkt schon in zwei Wochen niemand mehr daran". Uller und eine Nachbarin eröffneten deshalb kurzerhand ein Spendenkonto. Ganz abgesehen vom emotionalen Leid handelt es sich bei den umgekommenen Tiere um Reit- und Zuchttiere. Ihr finanzieller Wert übersteigt der Polizei zufolge 100.000 Euro.

Uller, der in Raabau bei Feldbach zu Hause ist, erinnert sich: "15 Minuten vor dem Unglück sind die Pferde am Sonntagabend durch meinen Hof gelaufen. Dann haben wir das Blaulicht beim Bahnübergang gesehen. Dass so etwas passiert, daran denkt man nicht. Wenn die fünf Minuten später ausgerissen wären ..." Dass ein Pferd einen Unfall hat, "das gibt es. Aber gleich sieben? Da reibt man sich wirklich die Augen, wie das sein kann." Ein Schicksalsschlag, der kaum auszuhalten ist. "Es ist eine Tragödie für die Pferde, die sterben mussten. Es ist eine Tragödie für die Familie."

Die Kleine Zeitung hat die betroffene Familie wegen des Spendenaufrufs kontaktiert. Sie möchte anonym bleiben und nicht an die Öffentlichkeit treten – verständlicherweise. Die Trauer ist groß. Uller, selbst Landwirt, findet, "es ist, als wäre ein Teil der Familie ausgelöscht. Und sie waren auch Einnahmequelle." Der Spendenaufruf, der eigentlich für den Bekanntenkreis gedacht war, wurde über Facebook verbreitet. "Aus ganz Österreich sind schon Spenden gekommen. Sogar kleine Kinder haben ein paar Euro gespendet – das berührt!"

Feuerwehre, Vereine und Mitarbeiter wollen helfen

Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Landwirtschaftskammer Südoststeiermark wollen ebenfalls mithelfen,auch Feuerwehren und Vereine hätten schon Spenden zugesagt. Und auch im steirischen Landtag war die Spendenaktion Thema. "Wir waren uns einig, dass wir da zusammenstehen und helfen wollen", erzählt die Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner. Alle Parteien und einzelne Mandatare, darunter die Südoststeirer Franz Fartek und Herbert Kober, schlossen sich der Aktion an. "Das Ganze hat eine Welle der Solidarität und des Mitgefühls ausgelöst", sagt Uller. "Vielleicht gibt es auch andere Hilfsvereine oder Serviceklubs, die helfen können?"