"Es tut nicht weh, es geht schnell und man kann damit weltweit helfen", sagt Nicole Astl. Die Rede ist von einer Registrierung als Stammzellenspender. "Ich habe mich vor drei Jahren in Feldbach registrieren lassen. Seither hat es aber keine Typisierungsaktion in der Region mehr gegeben." Die Südoststeirerin hat sich deshalb bei "Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich" gemeldet.

Lebensretter gesucht

Jetzt veranstalten der Verein und Astl am Freitag, dem 4. September, eine Typisierungsaktionin Edelsbach bei Feldbach. "Leukämie kann jeden von uns treffen, auch Kinder", sagt Astl, selbst Mutter zweier kleiner Töchter. So leidet etwa der vierjährige Leonhard aus Oberwart an Leukämie. Ebenso der erst vier Monate alte Michael aus Oberösterreich, er kam mit dem Krebs zur Welt. Die tödliche Krankheit betrifft viele weitere Österreicher - für sie alle sucht "Geben für Leben" Menschen, die zu Lebensrettern werden wollen.

Für Astl ist es zur Passion geworden, kranken Kindern zu helfen. Bis vor vier Jahren, vor der Geburt ihrer ersten Tochter, betrieb sie in Jennersdorf ein Geschäft. "Ich habe Kuscheltiere anhand von Kinderzeichnungen gehäkelt." Eine Frau aus Fürstenfeld wurde darauf aufmerksam, "sie hat mir erzählt, dass sie Stofftiere für krebskranke Kinder näht und ob ich ihr nicht helfen möchte". Astl wollte, war aber schwanger. "Ich wollte mich also zuerst in der Mutterrolle einleben."

Kuscheltiere für krebskranke Kinder

Dann aber verstarb die Dame an Krebs. "Das hat mich tief berührt und wachgerüttelt. Ich habe später mein Versprechen am LKH Graz eingelöst." Seither häkelt Astl gemeinsam mit ihrer Mutter Theresia Meitz für krebskranke Kinder. "Wir nennen die Stofftiere ,Mutmacher'."

Die Jennersdorferin Theresia Meitz, Mutter von Nicole Astl, ist die treibende Kraft beim Häkeln
Die Jennersdorferin Theresia Meitz, Mutter von Nicole Astl, ist die treibende Kraft beim Häkeln © Privat

Vor einem Jahr brachte das Duo seine erste Lieferung nach Graz. "Da saß ein kleines krankes Kind in einem Buggy. Das hat mir das Herz gebrochen." Vor allem, weil ihre Töchter Johanna und Josefin in einem ähnlichen Alter waren. "Es ist schön, wenn man ein bisschen helfen kann", ist Astl überzeugt.

Wollspenden für die "Mutmacher"

Angewiesen sind Meitz und Astl auf Wollspenden. "Kürzlich hat uns ein Salzburger, der in Schweden lebt, Geld für Wolle geschickt." Und auch aus Graz will eine Strickrunde demnächst Wolle nach Edelsbach bringen. Beim Häkeln ist Astls Mutter die treibende Kraft, "sie häkelt jede freie Minute". In etwa alle zwei Monate bringen oder schicken die beiden einen Karton mit 20 bis 30 Stofftieren nach Graz.

Für die Typisierungsaktion am 4. September ist Astl zuversichtlich. "Es haben schon Etliche zugesagt, dass sie sich registrieren lassen wollen." Aber: "Man weiß nie, wie viele sich wirklich Zeit nehmen." Dabei sind nur wenige Minuten zum Helfen gefragt.

Infos zur Typisierungsaktion in Edelsbach
Infos zur Typisierungsaktion in Edelsbach © KK