Er ist seit wenigen Wochen der neue Obmann der Eruptionswinzer und möchte „Gas geben“: Die Rede ist von Weinbauer Alois Gollenz aus Laasen (Marktgemeinde Tieschen). Sein Herzensprojekt für seine dreijährige „Amtszeit“? „Eruption Brut“ – der Sekt aus dem Traubenmaterial aller Eruptionswinzer. „Mein Ziel ist es, dass sich der ‚Eruption Brut‘ mit Produkten namhafter nationaler und internationaler Schaumweinhersteller messen kann“, so Gollenz.
Ein Winzer erster Generation
Der Zusammenhalt, aber auch „die Kultur der Reibung, die entsteht, wenn neun große Winzer aus dem Vulkanland zusammenkommen“ macht die Eruptionswinzervereinigung für Gollenz aus. Die Initiative wurde vor mehr als 20 Jahren mit dem Ziel gegründet, nicht nur die Winzer, sondern das gesamte Vulkanland durch Veranstaltungen voranzutreiben. Gollenz ist heuer das vierte Jahr Mitglied der Vereinigung. „Es war für mich als aufstrebender junger Winzer eine besondere Ehre, als ich gefragt wurde, ob ich Teil der Eruptionswinzer sein möchte.“
Apropos „aufstrebend und jung“: Gollenz ist ein Winzer erster Generation. Den elterlichen Betrieb mit einem Weingarten gibt es zwar schon seit Generationen, der Fokus sei aber immer auf die Landwirtschaft gelegt worden. „Ich habe mich dann für Silberberg entschieden und begonnen, den Betrieb umzustrukturieren“, erzählt Gollenz. Als Winzer ohne Tradition im Hintergrund habe er „die Chance, sich zu erfinden“. Das gelingt dem 35-Jährigen gemeinsam mit seiner Frau Kerstin, den beiden Töchtern Julia und Theresa und mit Unterstützung seiner Eltern.
Vom Weinbauer zum Unternehmer
In den vergangenen rund 15 Jahren habe sich die Qualität der Weine stark gesteigert, ist sich Gollenz sicher. Die wohl größte Entwicklung in der Branche? „Als Winzer bist du nicht mehr nur im Weingarten oder Weinkeller, du musst als Unternehmer im Verkauf und Marketing sehr stark sein.“
Herausforderungen sind Preissteigerungen bei Flaschen und Verschlüssen sowie der Klimawandel: „Durch die globale Erwärmung zieht sich das Zeitfenster der Ernte zusammen. Früher waren es vier bis sechs Wochen, jetzt sind es drei“, erklärt Gollenz. Das bedeute mehr Aufwand und mehr Personal, das benötigt werde. Wo Gollenz aber einen positiven Trend beobachtet? „Die Massenware geht zurück. Die Leute schauen auf gute Waren und genießen sie.“
Ein guter Ausgleich zum Alltag ist für Gollenz der „heilige Sonntag“, den er am liebsten mit seiner Familie in der Natur verbringt. Dabei darf das eine oder andere Glaserl Wein natürlich nicht fehlen. „Wein zu trinken ist sozusagen auch ein Ausgleich“, lacht Gollenz.