Dass die Sonne am wolkenlosen Himmel bei der Ankunft in Weinitzen scheint, darf man als gutes Omen werten. Denn schließlich ist der Energiegigant ganz klar Hauptakteur an diesem Vormittag. Er liefert das Material an, das vom Balkonkraftwerk des Grazer Unternehmens und Solarvorreiters EET künftig in Strom verwandelt wird. Tausende Kraftwerke – „SolMates“ und „LightMates“ – hat das Grazer Start-up, das 2017 mit der Produktion der handlichen PV-Anlagen begonnen hat, bereits ausgeliefert. Doch jener „LightMate“ der sich jetzt noch im Lieferwagen befindet, ist etwas Besonderes. Denn der Installateur der Anlage heißt Werner Kogler. Der Grünen-Chef und Vizekanzler hat aber nicht plötzlich beruflich umgesattelt, sondern die Anlage und sich selbst im Rahmen der Herzenswunschauktion von „Steirer helfen Steirern“ und Caritas Steiermark als Exponat zur Verfügung gestellt. Zur Freude von Johannes und seiner Frau Uli, die den Zuschlag für das Exponat für sich verbuchen konnten.

Grüne Installateure: Kogler und Krautwaschl

Ob die beiden Module, die – verbrauchsabhängig – bis zu einem Viertel des Stromverbrauchs produzieren sollen, tatsächlich kinderleicht und schnell aufgebaut sind? Werner Kogler, der bereits am Boden kniet und schraubt, hat vorsichtshalber Unterstützung mitgebracht und darf auf den Einsatz der grünen Klubobfrau im Steirischen Landtag, Sandra Krautwaschl, zählen. Prüfend blickt EET-CEO Christoph Grimmer auf das Werken der beiden und erzählt, dass die „Mates“, die von ihm und zwei Studienkollegen entwickelt wurden, mittlerweile in ganz Europa nachgefragt werden. „Das Produkt erzeugt auch Awareness: Man schaut, wie viel Strom verbrauchen die Geräte, wie viel sind eigentlich drei Kilowatt. Es ist eine total emotionale Sache, wenn die Menschen ihre eigene Energie produzieren.“

Ökologisch und sozial wertvoll

Kogler und Krautwaschl richten sich auf – die Vorarbeiten sind erledigt. Jetzt werden die beiden Module am Balkongeländer eingehängt und der Moment der Wahrheit naht: Der Stecker wird in die Steckdose gesteckt – und nach kurzem, gespanntem Warten verwandelt sich das rote Blinken in ein stabiles Grün. Werner Kogler ist zufrieden. Mit dem neuen grünen Energielieferanten. Und mit der „Herzenswunschauktion“ von „Steirer helfen Steirern“ und Caritas: „Das Balkonkraftwerk ist etwas ökologisch Sinnvolles – das zahlt ein auf die großen Themen der Zeit und trifft die Notwendigkeit der Energiewende. Wichtig ist auch die Aktion selbst, bei ,Steirer helfen Steirern‘ mitzumachen im Rahmen des Projekts ,Herzenswunsch‘, das finde ich unbedingt unterstützenswert. Es sind schwierige Zeiten. Der großen Allgemeinheit geht es ganz gut. Es gibt halt immer mehr Einzelfälle, auf die das nicht zutrifft. Da ist die Arbeit von solchen Initiativen wichtig.“

Ein Blick auf die Uhr: Keine halbe Stunde ist vergangen vom Herauftragen der vier Packerln aus dem Lieferwagen bis zum Moment, in der das grüne Kraftwerk seinen Dienst aufnimmt. Der „LightMate“ werkt und der vermutlich sonnigste Herzenswunsch aus der Auktion von „Steirer helfen Steirern“ und Caritas ist erfüllt.

Werner Kogler erledigt die wenigen Handgriffe zur Installation des Balkonkraftwerks, unter dem prüfenden Blick von EET-CEO Christoph Grimmer
Werner Kogler erledigt die wenigen Handgriffe zur Installation des Balkonkraftwerks, unter dem prüfenden Blick von EET-CEO Christoph Grimmer © Andreas Streif