Vor sieben Jahren gründete der ehemalige Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer den Kinderfonds Hartberg-Fürstenfeld, um Familien in Not unbürokratisch und schnell zu helfen. Insgesamt mehr als 50.000 Euro flossen seitdem an hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche.

Als Trägerin des Fonds fungierte bislang die Bezirkshauptmannschaft, ehe die Struktur heuer komplett neu aufgestellt wurde: Der bisherige Kinderfonds wurde aufgelöst und ein neuer Verein gegründet. Der Grundgedanke bleibt freilich der gleiche. „Es ist nach wie vor unser Anliegen, dass wir Kinder und Jugendliche, die sich in Notsituationen befinden, mit Spendengeldern rasch unterstützen“, erklärt Gerda Fuchs, Leiterin des Referats für Sozialarbeit in der Bezirkshauptmannschaft.

Sie bildet neben den Diplomsozialarbeitern Gerhard Pfeifer und Christa Riedenbauer den Verein. Als Rechnungsprüfer fungieren Sebastian Avar und Bernd Holzer. Alle eint, dass sie bei der BH tätig sind. Denn obwohl der Fonds nun losgelöst von der Behörde sei, so ist diese doch eine unterstützende Stelle. „Wir sind auf den Kinderfonds sehr stolz und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Jetzt wollten wir ihn auf rechtlich solide Beine stellen“, betont Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer.

Spende als Pflasterl

Mit der Neuorganisation wurde auch genau festgelegt, wofür das Geld verwendet werden soll, etwa bei finanziellen Notlagen aufgrund einer Behinderung eines Kindes, nach einem Todesfall in der Familie, einem Unfall, einer Krankheit oder nach Naturkatastrophen. Nicht unterstützt werden hingegen Schulveranstaltungen wie Skikurse, Rückstände in der Wohnversorgung oder Essenskosten für Ganztagesbetreuungen.

„Der Kinderfonds ist nicht dazu da, chronische finanzielle Notlagen zu kompensieren“, erklärt Riedenbauer. Viel mehr sei die einmalige Geldleistung wie ein Pflasterl, um schnell zu helfen und zu entlasten, so Fuchs. Mit bis zu 800 Euro könne eine Familie unterstützt werden. Wiederholte Auszahlungen gebe es nur, wenn weitere Notlagen eintreten.

Geld kommt sofort

Die Antragstellung kann nicht von der betroffenen Familie selbst ausgehen, sondern nur über eine Sozialarbeiterin oder einen Sozialarbeiter der BH. „So können wir gewährleisten, dass die finanzielle Hilfe gerechtfertigt ist“, sagt Fuchs. Geld aus dem Kinderfonds werde zudem nur gewährt, wenn die öffentlichen Unterstützungsleistungen ausgeschöpft seien. „Als Erstes schauen wir immer, was ist mit öffentlichen Leistungen möglich, aber das geht oft nicht so schnell, beim Kinderfonds hingegen schon. Wenn eine Kollegin sagt, die Familie kommt nicht über das Wochenende, dann kommt das Geld sofort“, so die Referatsleiterin.

Sehr wohl möglich sei zudem, dass sich Privatpersonen mit Hinweisen an das zuständige Referat wenden, wenn man wisse, dass eine Familie Hilfe benötige. „Wir spenden nicht nur an Kinder und Jugendliche, die von uns betreut werden. Es ist nicht an die offizielle Sozialarbeit gebunden“, erklärt Fuchs.

Spenden willkommen

Da der Verein selbst auf Spenden angewiesen ist, will dieser jedoch nicht nur betroffene Familien ansprechen, sondern auch Organisationen, Vereine oder Privatpersonen, die den Kinderfonds und somit Kinder und Jugendliche im Bezirk finanziell unterstützen möchten. „Gerade rund um Weihnachten ist eine sensible Zeit, um die Herzen der Menschen zu erreichen“, sagt Pfeifer.