Der gestrige 14. Oktober war im Bezirk Murau eine Art Feiertag. Der traditionelle Maxlaunmarkt in Niederwölz ging ins Finale, der „Maxlaun-Montag“ wird vor allem von Einheimischen gerne besucht.

Unter den Besuchern war auch Lydia Künstner-Stöckl, Vizebürgermeisterin von Teufenbach-Katsch. Ihr dürfte die Freude am Maxlaunmarkt aber vergangen sein, denn im Gemeindeamt soll  eine telefonische Drohung gegen die Sozialdemokratin eingegangen sein. Der Anrufer soll kundgetan haben, dass es ihr nicht gut bekommen werde, sollte sie in Teufenbach-Katsch das Bürgermeisteramt übernehmen.

Die Vizebürgermeisterin führt seit dem überraschenden Rücktritt von Thomas Schuchnigg (ÖVP) vor rund zwei Wochen die Amtsgeschäfte. Die Frage nach der Nachfolge ist noch nicht geklärt und in der Gemeinde aufgrund der Mandatsverhältnisse nicht einfach. SPÖ und Liste Mur halten je fünf Mandate. Die ÖVP kam bei der letzten Wahl auf vier Mandate, die FPÖ hat ein Mandat.

Der neue Bürgermeister wird vom Gemeinderat gewählt. Theoretisch könnten SPÖ, Liste Mur und ÖVP Kandidaten aufstellen. Vermutlich ein Gemeindebewohner will der Kommunalpolitikerin offenbar vor der Wahl Angst einjagen. Künstner-Stöckl wollte gestern zu der Sache keine Stellungnahme abgeben. Der Vorfall wurde aber bei der Polizei Scheifling angezeigt, die der Angelegenheit nun nachgeht.

Auf die leichte Schulter wird der Fall sicher nicht genommen. In Arnoldstein zeigten sich Bürgermeister Erich Kessler (SPÖ) und seine Stellvertreter nach der ersten Bombendrohung im Juli auch noch gelassen. Mittlerweile sind fünf Bombendrohungen im Kärntner Gemeindeamt eingetroffen, hier ermitteln Verfassungsschutz und Polizei auf Hochtouren.