Es sollte vor allem schnell gehen: Offenbar mit einem hydraulischen Spezialwerkzeug brachen am Sonntag gegen 23.45 Uhr unbekannte Täter das Vorhängeschloss des Absperrgitters vor dem Eingang zu einem Knittelfelder Waffengeschäft auf. Dann schlugen sie die Sicherheits-Eingangstür ein. Sie ignorierten den akustischen Alarm. Es waren vermutlich mehrere Einbrecher „im Einsatz“, ins Geschäft selbst ist nach dem bisherigen Ermittlungsstand nur ein Täter eingedrungen. Eine Glasvitrine wurde zerschlagen, um an sechs Faustfeuerwaffen zu gelangen.

Eine Minute im Geschäft

Dafür brauchten die Täter nicht mehr als eine Minute, wie Erhebungen der Kriminaldienstgruppe Knittelfeld ergeben haben. Eine Fahndung verlief negativ.

In Knittelfeld ist dieser Einbruch Gesprächsthema Nummer eins. Zumal er in der Frauengasse/Ecke Kapuzinerplatz, also mitten in der Stadt passiert ist, und sich die Menschen nun fragen, was die Einbrecher wohl mit der Beute vorhaben. Gestohlen wurden vier Pistolen der Marke Glock, eine Česká und eine Sig Sauer.

„Es ist ein Wahnsinn“

Das Geschäft in Knittelfeld gibt es seit rund 45 Jahren. Verkauft werden neben Waffen unter anderem auch Trachten- und Jagdbekleidung. „Bisher wurde noch nie eingebrochen“, steht Inhaberin Josefa Egghart noch unter Schock. Sie ist sich sicher, dass hier Profis am Werk gewesen sein müssen. „Unser Laden ist bestens gesichert. Es ist ein Wahnsinn, wie hier vorgegangen worden ist.“ Weder Alarmanlage noch Panzerglas halfen; die Einbrecher waren offenbar gut vorbereitet. „Es ist grauslich“, sagt Egghart, die in den Stunden nach der Tat kein Auge zumachen konnte. Sie habe nicht das Gefühl, in jüngster Zeit „ausspioniert“ worden zu sein.

Einbruch mit Seltenheitswert

Die Spuren sind gesichert. Vonseiten der steirischen Polizei wird betont, dass Einbrüche in Waffengeschäfte absoluten Seltenheitswert haben. „Es ist ein sehr interessanter Fall, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, heißt es.

Von außen ist nichts mehr erkennbar, die Tür wurde bereits erneuert: In dieses Geschäft wurde am 3. März eingebrochen
Von außen ist nichts mehr erkennbar, die Tür wurde bereits erneuert: In dieses Geschäft wurde am 3. März eingebrochen © KLZ / Josef Fröhlich