Martin Krondorfer steht im Wald der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl in St. Barbara. Mit Sorgen blickt der Direktor nach oben in Richtung Baumkronen. „Im Brutkasten brütet ein Waldkauz gerade seine Eier aus. Jede Störung von außen ist in dieser heiklen Phase fatal“, erklärt Martin Krondorfer, Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl in St. Barbara. Sorgen bereitet ihm aber nicht der brütende Waldkauz, sondern ein sonderbarer Vorfall am vergangenen Wochenende. Auf der Forststraße, der Zufahrt zum Brutplatz, ist ihm eine Familie mit dem Auto entgegengekommen. „Die Herrschaften teilten mir mit, sie wollen ,Eierl-Schauen‘. Woher sie gewusst haben, wo der Kauz zuhause ist und dass momentan sogar gebrütet wird, weiß ich nicht. Außerdem ist das Befahren der Forststraße sowieso untersagt“, sagt Krondorfer. Mit einem Hinweis, dass es sich bei dem Weg um keinen öffentlichen Wanderweg handelt und dass sie sich im Wald ruhig verhalten sollen, haben die unerwarteten Besucher ihren Ausflug in Sachen Waldkauz zu Fuß fortgesetzt.