Zweimal hintereinander bat das Rote Kreuz Bruck-Mürzzuschlag die Bevölkerung, sich in die Kartei für Stammzellenspender eintragen zu lassen. Dafür muss über eine Blutabnahme eine "Typisierung" durchgeführt werden, das ist die Analyse des genetischen Codes. Das Rote Kreuz führte die Aktionen gemeinsam mit dem Verein "Geben für Leben" durch.

In Mariazell fanden sich Ende April 42 Spender ein, in Mürzzuschlag waren es vor wenigen Tagen 120, somit sind es 162 Personen, die neu in die Kartei aufgenommen werden. Und wer weiß, vielleicht passt bei einem der Spender der genetische Code für den zweijährigen Efe, der dringend Stammzellen braucht, um eine schwere Krankheit zu bekämpfen. Er leidet an Thalassämie major, sein Körper produziert kein eigenes Blut. Und wenn es auch nicht für Efe passt - durch jede Spende erhöhen sich auch die Chancen für viele andere Kranke, dass ein passendes Spenderblut für sie dabei ist.

Ein kleiner Stich kann Leben retten
Ein kleiner Stich kann Leben retten © ROTES KREUZ/SCHWAIGER

Die 162 Stammzellenspender sind zwar ein Erfolg, aber angesichts des großen medialen Echos im Vorfeld hätten sich manche einen größeren Ansturm erwartet. Allerdings ist die Zahl jener, die sich einer Stammzellenspende unterziehen wollen, beschränkt, und viele, die dazu bereit sind, haben sich schon an früheren Aktionen beteiligt und sind ohnehin bereits in der Kartei. Auch die Altersbeschränkung von 17 bis 45 Jahren schließt viele ältere Personen aus.

Manche fürchten vermutlich auch die Nadel: Bei einer Typisierungsaktion in Judenburg, wo man mit Wattestäbchen  eine Speichelprobe entnahm und daraus den genetischen Code ermittelte, nahmen kürzlich immerhin 600 Personen teil. Das kann aber auch andere Gründe haben, wie ein Rotkreuz-Mitarbeiter sagt.

Lob gab es vom Mürzzuschlager Ortsstellenleiter Siegfried Baumgartner und vom Dienstführenden in Bruck,  Haiko Schwaiger, für die vielen Spender, aber auch für die Rotkreuz-Mitarbeiter, ohne die diese Aktionen nicht möglich wären. „Es ist toll zu sehen, wie die Menschen sich freiwillig in den Dienst für eine gute Sache stellen", sagte Baumgartner. Und Schwaiger ergänzte: Ohne die Hilfe von jedem Einzelnen würde eine solche Typisierungsaktion nicht stattfinden können.“ Es wird sicherlich noch weitere Aktionen geben.