Der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) will von der Bundesregierung, dass sie die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle auf Autos ins Zentrum der Agenda der EU-Ratspräsidentschaft stellt: "Ich erwarte mir, dass sie ihre Energie nicht weiter gegen die Schwachen in unserem Land einsetzt, sondern die Kräfte gegenüber Trump bündelt und klar Haltung zeigt."

Strafzölle auf Autos aus der EU würden besonders die Kfz-Zulieferer aus der Steiermark treffen. "Niemand will einen Handelskrieg. Aber wie die Maus vor der Schlange zu stehen, ist Europas nicht würdig. So werden wir weitere unfaire Maßnahmen gegen die europäische Industrie nicht verhindern", meinte der steirische SPÖ-Chef am Samstag weiter. Er bleibe bei seinem Verzicht auf US-Produkte und plädierte für einen nationalen und europäischen Schulterschluss gegen die amerikanische Handelspolitik.

Schickhofer hatte erst im April zum Boykott von Coca-Cola und anderen US-Produkten aufgerufen, womit er die gut 1.000 Coca-Cola-Mitarbeiter in Österreich gegen sich aufgebracht hat. Gewerkschaft PRO-GE meinte, dass er damit über das Ziel hinausgeschossen habe und ein derartiger Boykott die Industrie nicht schütze.

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