Seit dem Jahr 2011 ist das Entzünden von Brauchtumsfeuern in Graz verboten. In den Grazer Umlandgemeinden Feldkirchen, Gössendorf, Hart, Hausmannstätten, Kalsdorf, Werndorf und Wundschuh sind nur je eines bei Oster- bzw. Sonnwendfeiern erlaubt, in Fernitz-Mellach, Raaba-Grambach und Premstätten je zwei. Auch in etlichen Gemeinden des Leibnitzerfeldes gibt es Einschränkungen. Zudem darf nur trockenes Holz (Baum- und Strauchschnitt) verwendet werden.

Festgelegt ist dies im Bundesluftreinhaltegesetz, um die Luftgüte zu verbessern.

In Graz möchte dies der (Korruptions-) Freie Gemeinderatsklub (KFG) nun ändern. "Auch in Graz sollen Brauchtumsfeuer wieder möglich sein", fordert Klubobmann Alexis Pascuttini. „Ob zu Ostern, zu Winter- oder Sommersonnwend, Brauchtumsfeuer haben identitätsstiftenden Charakter und gehören zur österreichischen Kultur. Dass im gesamten Stadtgebiet von Graz keinerlei Brauchtumsfeuer möglich sind, trägt dazu bei, dass diese Traditionen langsam aber sicher in Vergessenheit geraten. Umso schöner wäre es, wenn zu den genannten Anlässen in begrenzter Anzahl auch Brauchtumsfeuer ermöglicht werden würden – wie es in andere Gemeinden der Steiermark zum Glück möglich ist.“

Deshalb wollen die "Korruptionsfreien" bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 30. März eine Anfrage bei Bürgermeisterin Elke Kahr einbringen, ob eine begrenzte Anzahl von Brauchtumsfeuern wieder möglich sei und die Volkskultur von der Stadtregierung unterstützt werde. 

Stadträtin Claudia Schönbacher: „Die Stadtkoalition hat sich  für das ganzjährige Grillen bei den Auswiesen eingesetzt und die negativen Auswirkungen für die Bezirksbewohner negiert. So muss es auch möglich sein, kulturell wertvolle Brauchtumsfeuer und damit verbundene Feierlichkeiten innerhalb des Grazer Stadtgebietes abzuhalten.“