Grazer Traditionswirt

Gasthof Gehringer schließt - kein Nachfolger in Sicht

Das mehr als 100 Jahre alte Traditionsgasthaus Gehringer in Graz-Lend schließt, das Wirtepaar geht in Pension. Die Grazer FPÖ warnt vor weiterem Wirtesterben und fordert eine Unterstützung der Politik.

Pensionierung: Der Gasthof Gehringer in der Keplerstraße schließt

Schon seit mehr als 100 Jahren ist das Haus in der Keplerstraße 33 ein Wirts- und Wohnhaus, dessen Grundmauern angeblich sogar aus dem 16. Jahrhundert stammen. Bekannt und beliebt ist der Gasthof Gehringer als uriges Traditionsgasthaus mit einer originellen "Sautrögelbar" aus den Fünfziger Jahren, aber auch neu eingerichteten Räumen, in denen sich auch Vereine gerne treffen.

Doch nun steht der "Gehringer" vor der Schließung: Die Wirtsleute verabschieden sich in die Pension, Nachfolger sind derzeit keine in Sicht. Inzwischen soll das Gasthaus aber einige Monate, vielleicht sogar bis zum Jahresende, geöffnet bleiben. Die FPÖ Lend, die sich regelmäßig hier traf, hat aber bereits zum letzten Mal ihren Stammtisch hier abgehalten, Landesparteiobmann Mario Kunasek überreichte der Familie Gehringer aus diesem Anlass eine Ehrenurkunde.

Die Grazer Freiheitlichen verabschieden sich von Traditionswirt Gehringer: Horst Steinberger, Jutta Poglitsch (Bezirksparteiobfrau), Familie Gehringer, Mario Kunasek

FPÖ-Bezirksparteiobfrau Jutta Poglitsch und Stadtparteiobmann Axel Kassegger schlagen zugleich aber auch Alarm - schließlich schließe hier ein weiteres Traditionsgasthaus in Graz. "Gerade im Bezirk Lend ist das Wirtesterben stark zu spüren, in unserem Bezirk gibt es immer weniger österreichische Gasthäuser", beklagt Poglitsch. Und für Kassegger übernehme die Grazer Stadtregierung zu wenig, um dem Wirtshaussterben entgegenzuwirken: "Es braucht, genau wie es durch die neuen niederösterreichischen Landesregierung geplant ist, Unterstützung für den Fortbestand und die Übernahme bestehender Gasthäuser."