Bonn wird 50 neue Fahrradstraßen ausweisen. So weit geht man in Graz vorerst noch nicht, aber fünf sollen es in den nächsten Monaten werden. Das ist Teil des Radoffensive-Pakets, das der Gemeinderat diese Woche abgesegnet hat.

„Fahrradstraßen sind ein wichtiges Instrument für eine schnelle Verbesserung der Radinfrastruktur“, sagt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). Den Anfang macht sie in der Marburger Straße. Konkret soll diese neue Fahrradstraße als Alternativroute für die St. Peter Hauptstraße dienen.

© Grafik/Kleine Zeitung

Die Pläne zur neuen Fahrradstraße im Detail

Der gut 800 Meter lange Abschnitt zwischen der Friedrich-Kaulbach-Straße und der Petrifelderstraße soll Anfang 2023 in eine Fahrradstraße verwandelt werden (siehe Grafik). Aus Tempo 50 wird Tempo 30, umgebaut wird zunächst noch nichts, stattdessen soll kostensparend markiert (50.000 Euro) und Blumentröge aufgestellt werden, um die Neuerung auch sichtbar zu machen.

Die Brucknerstraße bleibt Vorrangstraße mit Tempo 50, das bedeutet: Die Radfahrer haben keinen durchgängigen Vorrang in der neuen Fahrradstraße. Aus Planersicht ist das aber kein Problem, weil die Kreuzung sehr übersichtlich sei. Auch die Gelenkbusse der Linie 64 stehen der Fahrradstraße demnach nicht im Weg.

Was bedeutet eine Fahrradstraße für Autofahrer?

Streng genommen wird die Marburger Straße die zweite Fahrradstraße in Graz. Die erste ist Am Wagrain, wobei dort vorher schon kaum Autoverkehr war.

Was bedeutet nun eine Fahrradstraße für Autofahrer? Seit der Novelle der Straßenverkehrsordnung ist der Durchzugsverkehr für Pkw-Lenker weiterhin erlaubt, sie sind allerdings „zu Gast“ und müssen ihr Fahrverhalten den Radfahrern anpassen. Sprich: Man darf etwa nebeneinander radeln, ohne von Autofahrern gefährdet oder bedrängt zu werden.

Die Marburger Straße ist Teil der Hauptroute 5 des Masterplanes für die Radoffensive, die ja Stadt und Land Steiermark gemeinsam ausgerufen haben. Im Endausbau soll die Radroute bis Raaba-Grambach führen.