Das Unternehmen GIPRO aus Peggau bei Graz ist 2022 in grobe wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Nun musste ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung eingeleitet werden. Die Passiva summieren sich laut den Kreditschützern des KSV1870 auf 6,63 Millionen Euro, auf der Aktivaseite stehen lediglich 618.200 Euro. Die Kreditschützer des AKV gehen von Passiva in Höhe von 7,2 Millionen Euro und Aktiva in Höhe von 2,16 Millionen Euro aus.

Die GIPRO GmbH ist auf die Produktion von automatisierten Fertigungsverfahren von Isolatoren in Groß- und Kleinserie, je nach Kundenwunsch, spezialisiert. Neben den Isolatoren werden auch Sensoren mit Gießharz überzogen.

Als Grund für die Verschlechterung der Geschäftslage gibt das Unternehmen die massive Verteuerung der Grundmaterialien im Jahr 2022 an. Da gegenüber den Kunden langfristige Lieferverträge zu fixen Preisen vereinbart waren, konnten diese Kostensteigerungen nicht weitergegeben werden. Darüber hinaus waren die Kunden aufgrund der Unsicherheit bei Lieferketten auch bei neuen Aufträgen zurückhaltend und so kam es zu einem deutlichen Rückgang der Umsätze.

Fortführung geplant

Obwohl in den Jahren 2019 und 2020 jeweils ein Gewinn erwirtschaftet wurde, konnte das Unternehmen die Belastungen aufgrund der Kostensteigerungen nicht mehr kompensieren. Gespräche mit den finanzierenden Stellen konnten nicht positiv abgeschlossen werden.

Prinzipiell ist eine Fortführung des Unternehmens geplant. Den rund 84 Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten. 110 Dienstnehmer sind von der Pleite betroffen.

Geplant sind laut Insolvenzantrag Redimensionierungen, wie zum Beispiel die Umstellung des bisherigen Drei-Schicht-Betriebes auf einen Zwei-Schicht-Betrieb.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Hans Georg Popp aus Gratwein bestellt.