33 Millionen Euro hat er gekostet, nun öffnet er seine Pforten: Der neue Grazer Ressourcenpark, vulgo Sturzplatz. Auf fast 20.000 Quadratmetern kann man nun Sperrmüll, Grünschnitt und Co abliefern - ein Großteil des Angebots ist gratis.

Auf der Eröffnungs-Pressekonferenz am Freitag übten sich Politiker und Holding-Graz-Führungskräfte in Superlativen: "Das ist eines der größten Grazer Projekte der letzten Jahre" meint etwa Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) nennt die neue Anlage einen "wichtigen Beitrag zum Klimaschutz." Für die grüne Vizebürgermeisterin Judith Schwentner ist der neue Ressourcenpark "das Herzstück der Kreislaufwirtschaft in Graz."

"Weg vom Schmuddel-Image"

Landtagsabgeordneter Klaus Zenz (SPÖ) unterstreicht den tieferen Sinn in der Umbenennung des Zentrums: "Vom Sturzplatz zum Recyling-Zentrum zum Ressoucenpark - früher hat man einfach alles in die Mur geleert, heute wissen wir: die Ressourcen sind begrenzt und wir müssen sorgsam mit ihnen umgehen."

Holding Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik freute sich: "Wir sind im Termin- und Kostenrahmen geblieben." Holding Vorstand Gert Heigl fügte hinzu: "Dieser Park wird die Infrastruktur-Drehscheibe von Graz." Architekt Gerwin Kortschak hatte ein Ziel: "Weg vom Schmuddel-Image des Sturzplatzes."

Vier Zonen, ausreichend Platz für Autos

Alice Loidl, Spartenleiterin für Abfallwirtschaft führte durch den neuen Ressourcenpark: "Es gibt vier Zonen, drei davon sind kostenlos zu nutzen: Erstens die Re-Use-Zone für funktionsfähige Sachen wie Bücher, Möbel oder Textilien. Die Caritas verkauft die hier gesammelten Gegenstände dann in den Carla-Shops."

Zweitens: "Die Wertstoff-Zone ist für die Abgabe von Alteisen, Glasverpackungen, Altpapier und ähnlichem gemacht." Auch die Problemstoff-Zone ist gratis: "Hier kann man etwa Farben, Elektrogeräte oder Medikamente abliefern." Kostenpflichtig ist nur die Nutzung der Reststoff-Zone: "Hierher gehören zum Beispiel Sperrmüll, Bauschutt oder Grünschnitt", berichtet Loidl. Insgesamt werden über 80 verschiedene Abfall-Sorten getrennt.

Die Navigation zwischen den Zonen ist für Autofahrer einfacher denn je: In der Mitte des neu geschaffenen Areals befindet sich ein Kreisverkehr, von dem aus man jeweils zur Re-Use- Wertstoff- und Reststoff-Zone fahren kann. Auf der anderen Straßenseite der Sturzgasse, im ehemaligen Recyling-Center findet man nunmehr die Problemstoffzone.

Preise: Grazer kriegen's billiger

Am Samstag startet der neue Ressoucenpark seinen Betrieb und hat künftig jeden Tag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Menschen, die in Graz einen Haupt- oder Nebenwohnsitz haben, können die kostenpflichtige Reststoff-Zone günstiger nutzen: Und zwar mit einem QR Code, den man in der "Graz Abfall" App generieren kann. Alternativ kann man sich hierfür auch in einer Servicestelle der Stadt Graz registrieren lassen.

Wer nun also offiziell als Grazer registriert ist, kann fünf Mal pro Jahr um fünf Euro pro Einfahrt bis zu 200 Kilogramm Reststoffe entsorgen. Über 200 Kilo gelten die normalen Tarife. Und diese kommen teurer: Sperrmüll kostet 29 Cent pro Kilo, Bauschutt oder Grünschnitt 11 Cent. Ein Rechenbeispiel: Ein Nicht-Grazer würde für die Entsorgung von 200 Kilo Sperrmüll 58 Euro zahlen, für die selbe Menge Grünschnitt 22 Euro.