Es sind Drei-D-Modelle, die ihr manchmal durch den Kopf schwirren, wenn sie komplizierte Aufgaben zu lösen hat. Aber sonst gibt es da kein Geheimnis. Die zwölfjährige Grazerin Katharina Holzinger lernt nicht einmal viel. Sie hat nur ein Superhirn. Wie sonst hätte sie beim aktuellen "Känguru der Mathematik"-Test - einer weltweit an Schulen durchgeführten Wissensabfrage mit 250.000 Teilnehmern allein in Österreich - so abschneiden können: Beste Steirerin aller Altersklassen; beste Österreicherin in der Kategorie der 15-Jährigen.

Eltern. Ihre Eltern wundert gar nichts mehr. "Mit 19 Monaten sagte sie: ,Gell, Mama, eins und zwei und vier ist sieben. Da wusste ich, etwas ist anders an ihr", erzählt Mama Angela. Ganz von ungefähr kommt das Talent der Tochter freilich nicht. Immerhin ist die Mutter selbst Mathematik-Professorin und Vater Andreas (44) hat sieben akademische Titel (nachdem er erst mit 26 zu studieren begann).

Klassen übersprungen. Aber eigentlich ist die Mathematik das falsche Thema. "Mich interessiert ja viel mehr die Geschichte", erzählt Katharina. "Jamestown ist mein Spezialgebiet. Und William Hastings. England im 15. Jahrhundert und der Stammbaum der Babenberger." Sie hat auch ein Lexikon über griechische Mythologie geschrieben und im Judo den orangen Gürtel. Fast kein Wunder, dass jemand wie sie bereits zweimal in ihrer Schulkarriere Klassen übersprungen hat - und es gerade ein drittes Mal versucht. Sie will in die siebente. Mit zwölf. Gut, sie studiert auch Archäologie - und sie hat bereits drei Prüfungen an der Uni hinter sich.

Ehrgeizig. Wie es nun weitergehen soll? "Ich bin derzeit die jüngste Studentin Österreichs - in drei Jahren will ich auch die jüngste Akademikerin sein und danach Uni-Professorin." Ehrgeizig ist sie. Aber keine Streberin. "Mir fällt eben nur die Logik leicht." Und damit auch alles andere.