Es soll (noch) nicht sein: Am heutigen Freitag hätte der „Citypeach“, der Stadtstrand an der Mur in Graz, eröffnet werden sollen. Die erste Sause der Saison 2024 fällt aber ins Wasser, der Auftakt wurde auf den Samstag verschoben. Dabei hatte Betreiberin Anna Gynes-Schuchardt dem wohl eher mäßigen Wetter am Eröffnungstag zunächst noch gelassen entgegengeblickt – denn schlechter als im Vorjahr wird es wohl nicht werden: Damals war praktisch der komplette Mai verregnet, im August war es dann noch zu einer Überschwemmung gekommen.

Nicht nur an der Tegetthoffbrücke ein paar Meter weiter südlich wird emsig gewerkelt, auch unter der Hauptbrücke tut sich einiges: Der Citypeach startet in eine neue Saison. Vor allem optisch ist heuer einiges anders – denn wie alle zwei Jahre wurde das prominenteste Wandbild der Stadt ganz neu gemalt. „Bisher haben wir immer selbst einen kleinen Wettbewerb gehabt und das Bild selbst finanziert, heuer wollten wir neue Wege gehen“, sagt „Stadtpfirsich“-Betreiberin Anna Gynes-Schuchardt. Nach den Stadtaffen von Streetart-Künstler Gernot Passath und dem Grazer Strandfeeling von Illustratorin Andrea Kurz gab es diesmal eine große Ausschreibung durch das Institut für Kunst im öffentlichen Raum (KiöR), für die es 60 Einreichungen, so viele wie noch nie, gab. Gewonnen hat der junge norwegische Künstler Eilert Asmervik, der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Daniel Richter studiert. „Nothing rests; everything moves; everything vibrates“ dürfte zwar wohl bei der Eröffnung am Freitag noch nicht ganz fertiggestellt sein, die Umrisse kann man aber schon klar erkennen, dass es um musizierende Fantasiefiguren und Schallwellen geht. „In vibrierender Strichführung referenziert die Arbeit auf Live-Musik und strahlt Dynamik und positive Energie aus“, formuliert Elisabeth Fiedler, Leiterin des KiöR. Der Gewinner wird für die Umsetzung mit einem Preisgeld von 3000 Euro honoriert.

Anna Gynes-Schuchardt mit Tochter Paula
Anna Gynes-Schuchardt mit Tochter Paula © KLZ / Nina Müller

Und sonst? Wurde unter der Brücke heuer eine neue Beleuchtung montiert, die Lautstärke wird wie schon im Vorjahr mit einem elektronischen „Limiter“ beschränkt. Das Programm ist prinzipiell gleich wie in den letzten Jahren: „Mittwochs gibt es wieder die Open Stage, der Donnerstag gehört den Grazer Kollektiven, die sich hier präsentieren können, am Freitag und Samstag gibt es Livemusik und anschließend DJs“, so Gynes-Schuchardt.

Eine Projektförderung der Stadt Graz in der Höhe von 9.500 Euro ist übrigens letzte Woche im Stadtsenat beschlossen worden. Davor war der Beschluss um eine Woche vertagt worden. Die Vorwürfe fehlender Anrainermaßnahmen hatten sich allerdings in Luft aufgelöst, der Beschluss erfolgte einstimmig.