Wer am Donnerstagabend in und um Graz zum Himmel blickte, konnte ein faszinierendes, aber selten zu beobachtendes Himmelsphänomen wahrnehmen: Um den Vollmond erschienen helle Kreise, die beim genaueren Hinblicken sogar in verschiedenen Farben erstrahlten. „Beeindruckend und schön, fast ein bisschen unheimlich“, schrieb Fotograf Alexander Danner, der uns Bilder vom ungewöhnlichen Mond über Graz schickte.

„Den färbigen Kreis um den Mond nennt man ‚Korona‘ und er kommt eher selten vor“, weiß Meteorologe Hannes Rieder von der Geosphere Austria. Meistens würde man nur eine helle, milchige Scheibe um den Mond beobachten können, den sogenannten „Hof“. Bei einer Korona aber kommt es zu einer Beugung des Mondlichtes an Wassertröpfchen in einer Wolkenschicht. „Damit man eine Korona wie am Foto sieht, muss einiges zusammenspielen“, sagt Rieder: „Die Wolken dürfen nicht zu dicht sein, die Tröpfen sollten einen gewissen Durchmesser haben und schlussendlich benötigt man noch einen hellen Mond, im Idealfall einen Vollmond.“

Nicht zu verwechseln ist das Phänomen mit einem „Halo“: Dieser entsteht durch Brechung des Lichts an Eiskristallen und erzeugt einen klar abgegrenzten Lichtring um Sonne oder Mond, die Fläche zwischen dem Himmelskörper und dem Ring erscheint dabei fast leer. Nicht so bei der Korona, die ein Lichthof um den Mond (oder auch die Sonne) bildet: Sie entsteht, wenn das Licht von Sonne oder Mond an kleinen Wassertropfen in den Wolken gebeugt wird, also durch Lichtbeugung und nicht durch -Brechung.