Kam früher oft der Koffer nicht am Zielort an, hebt jetzt nicht einmal die Maschine ab. Flugverspätungen und -ausfälle nehmen zu. Rund 670 Anfragen wurden zwischen Mai und August zu Gewährleistung, Schadenersatz, Storno und Rücktritt bei Urlaubsreisen bearbeitet.
„Die Anfragen sind insgesamt wieder gestiegen, vor allem bei den Flugreisen und den Pauschalreisebuchungen“, schildert Bettina Schrittwieser, Leiterin des AK-Konsumentenschutzes.

Rund 280 Anfragen gab es diesen Sommer allein zum Thema Flugreise, von den 316 Beschwerden bei Pauschalreisen betrafen ebenfalls zwei Drittel das Thema Flugverspätung bzw. -annulierung und damit einhergehend Schadenersatzansprüche.

Fluglinie sorgt für Ärger

Sorgte im Vorjahr die Einstellung der Flugverbindungen von Air Berlin vom Flughafen Graz für Probleme, ist es diesmal die „Small Planet Airline“, die den Steirerinnen und Steirern Ärger bereitet. Die Charterlinie wird vor allem für Pauschalreisen eingesetzt und sorgt regelmäßig mit zu kleinen Maschinen, Verspätungen oder Ausfällen für Unmut. „Wir klagen die Airline nun, da sie die Entschädigungszahlungen nicht leisten“, erklärt Schrittwieser.

Im Sommer 2017 holte die AK Steiermark 45.000 Euro an Schadenersatz-leistungen für Betroffenen von Reiseunannehmlichkeiten zurück – hauptsächlich von Air Berlin. „Diesen Sommer stehen wir bisher bei 25.000 Euro. Die Schadenersatzleistungen betragen pro Person zwischen 250 und 600 Euro“, so die AK-Expertin.

„Die Flugverspätungen und -ausfälle nehmen massiv zu. Das wird noch schlimmer werden“, prognostiziert Schrittwieser: „Die Flughäfen werden nicht größer, die Fluglinien kalkulieren sehr eng, der Preisdruck ist groß.“
Rückläufige Beschwerden


Beschwerden wegen Online-Buchungen sind diesen Sommer kaum merklich gestiegen – von 68 im Vorjahr auf 74. Vor allem Fragen zum Reisestorno standen hier im Vordergrund. Zurückgegangen sind in den vergangenen Jahren Beschwerden wegen nicht angekommener Koffer, falscher Zimmerkategorie oder schmutzigen Hotels.