Es war Sonntagabend gegen 22.40 Uhr, als ein 23-Jähriger mit seinem Geländewagen auf der Gemeindestraße "Janerweg" unterwegs war. Er fuhr von Rohrmoos-Untertal kommend in Richtung Fastenberg/Planai. Mit dem Fahrer im Wagen waren drei weitere Männer im Alter von 21, 23 und 25 Jahren.

Der fatale Unfall passierte aus vorerst ungeklärter Ursache. Das Auto kam von der Straße ab und stürzte über einen felsigen Abhang in ein Waldstück.

Lediglich der 25-jährige Beifahrer auf der Rückbank konnte sich aus dem Fahrzeug befreien und die Rettungskräfte verständigen. "Der Überlebende wurde vergleichsweise leicht verletzt", erklärt die Polizei dazu. Alle anderen Fahrzeuginsassen wurden im Wrack eingeklemmt und erlitten bei dem Unfall tödliche Verletzungen. 

Laut Fritz Grundnig, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, waren alle bis auf einen Insassen angegurtet. Den PS-starken Geländewagen hatte der 23-Jährige vor nicht allzu langer Zeit angemeldet.

Wo die vier Männer vor der Fahrt waren, müsse noch geklärt werden. Bisher ist von einem gemeinsamen Aufenthalt bei einem Badesee die Rede, das müsse aber laut Grundnig erst geprüft werden.

Die Unfallstelle von unten gesehen
Die Unfallstelle von unten gesehen © KK

"Einer der belastendsten Einsätze"

Die Feuerwehren Untertal-Rohrmoos und Schladming sind um 22.43 Uhr zur Unfallstelle gerufen worden. Insgesamt rückten 65 Mann mit acht Fahrzeugen aus. "Es war einer der belastendsten Einsätze überhaupt", sagt Hermann Zechmann, Kommandant der FF Untertal-Rohrmoos. Vor allem, weil man die Unfallopfer alle gekannt habe – die drei Toten stammen aus der Nachbargemeinde Haus im Ennstal und waren selbst bei der Feuerwehr. Der vierte junge Mann kommt aus Schladming.

Bis zwei Uhr früh waren die Einsatzkräfte an der Unfallstelle, am Montagvormittag wurden die Aufräumarbeiten fortgesetzt.

"Etwas Schrecklicheres kann nicht passieren"

Im Heimatort der drei Todesopfer herrschen große Trauer und Betroffenheit. Überall, wo man hingeht, "wird über nichts anderes geredet. Etwas Schrecklicheres kann nicht passieren. Es ist unvorstellbar, was die Angehörigen aushalten müssen", so der Hauser Bürgermeister Stefan Knapp. Auch hier hat freilich jeder die drei jungen Männer, die im Vereinsleben sehr aktiv waren, gekannt. In den frühen Morgenstunden habe er von dem Unfall erfahren, erzählt Knapp. "Ich war ganz weg." Stellvertretend für alle Hauserinnen und Hauser drückt er den Familien "innigstes Mitgefühl aus". Der Bürgermeister sprach zudem die Gemeindetrauer aus, vor dem Gemeindeamt wurde die schwarze Fahne gehisst.

Vor dem Hauser Gemeindeamt ist die schwarze Fahne gehisst worden
Vor dem Hauser Gemeindeamt ist die schwarze Fahne gehisst worden © Marktgemeinde Haus im Ennstal/Knapp

In Schladming zeichnet sich dasselbe Bild. "Die Betroffenheit ist besonders groß, wenn junge und engagierte Menschen so tragisch aus dem Leben gerissen werden. Wir sind alle sehr traurig. Einen schrecklichen Unfall wie diesen haben wir schon lange nicht mehr gehabt", sagt Bürgermeister Hermann Trinker.

"Wir trauern um unsere Kameraden"

Der Bereichsfeuerwehrverband meldete sich am Montagvormittag ebenfalls zu Wort: "Der BFV Liezen trauert um drei seiner Kameraden, die heute Nacht bei einem tragischen Verkehrsunfall ihr Leben verloren haben. Unser vollstes Mitgefühl in diesen schweren Stunden gilt den Angehörigen", heißt es in dem Statement, das Bereichsfeuerwehrkommandant Reinhold Binder und sein Stellvertreter Benjamin Schachner im Namen des gesamten Kommandos aussprachen.

Weitere Erkenntnisse aus Befragung erhofft

Die Polizei erhofft sich weitere Erkenntnisse aus der Befragung des einzigen Überlebenden des Unfalls. Ob Alkohol im Spiel war, ist nicht bekannt und wird nach Auskunft der Polizei auch nicht ermittelt werden – da der Fahrer ebenfalls verstorben ist, gebe es keine Ermittlungsgrundlage. Die Angehörigen der Opfer wurden noch am Sonntagabend verständigt, ein Kriseninterventionsteam stand bereit.