Sabine Bodner (36) machte ihren Bachelor und Master in Werkstoffwissenschaft an der Montanuniversität Leoben. Sie schreibt derzeit ihre Dissertation im Fach Werkstoffwissenschaft am Lehrstuhl für Materialphysik und forscht rund um das Thema Gradientenwerkstoffe. Das sind Werkstoffe deren mechanische, physikalische oder chemische Eigenschaften sich je nach Ort verändern.

Worum geht es in Ihrem Fachbereich?
SABINE BODNER: Ich forsche an der Herstellung und Charakterisierung von Gradientenwerkstoffen. Chemische und mechanische Eigenschaften ändern sich innerhalb weniger Mikrometer. Wärmebehandlungen und additive Fertigung ermöglichen die Umsetzung des in der Natur allgegenwärtigen Konzepts in technischen Materialien.

In welchem größeren Zusammenhang steht diese Forschung?
Gradientenwerkstoffe ermöglichen eine längere Einsatzdauer bei gleicher Dimensionierung oder eine Materialeinsparung bei gleicher Einsatzdauer unter höchsten Anforderungen. Das ist für die angetriebenen Komponenten relevant, weil hier weniger Masse einen geringeren Energieverbrauch bedeutet.

Wie sind Sie ursprünglich zu Ihrem Fach gekommen?
Vor meinem Studium habe ich sogenannte Röntgenkleinwinkelstreuungssysteme entwickelt und da sind recht unübliche Werkstoffe wie Beryllium oder Diamant im Einsatz. Das war spannend und ich wollte einerseits verstehen, warum diese Materialien bei Röntgenkameras eingesetzt werden, und andererseits wollte ich die Auswertung der Experimente lernen.