Eswatini (bis 2018 Swasiland) ist eine etwas mehr als 1,1 Millionen Einwohner zählende Monarchie, eingebettet zwischen Südafrika und Mosambique. Der Staat weist eine der weltweit höchsten HIV-Infektionsraten auf. Seit Jahren engagiert sich der steirische Verein "Hand in Hand Austria" mit Hilfsprojekten und Spendenaktionen in dem kleinen Land im Süden Afrikas. Mit der Corona-Pandemie habe sich die Situation dort noch verschärft, berichtet Ulrike Ablasser, Vorstandvorsitzende von "Hand in Hand".

"Es gibt nicht nur einen massiven Rückgang an Spenden. Der Lockdown im Frühjahr dieses Jahres hatte auch die Schließung der Grenzen zu Südafrika zur Folge, was die ohnehin grassierende Hungersnot weiter massiv verschärft hat." Anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tages ruft die Steirerin zu Spenden für die Aids-Waisen auf. „Wir benötigen dringend Unterstützung, um die Versorgung mit Lebensmitteln sowie den Bau von Waisenkinderbetreuungspunkten", betont Ablasser, deren Ehemann Alexander die Hilfsprojekte vor Ort initiiert und betreut.

Mit den Spendengeldern werden Dorfzentren wie dieses errichtet
Mit den Spendengeldern werden Dorfzentren wie dieses errichtet © Hand in Hand

Schulen geschlossen

Nach den neuesten Zahlen des Programmes UNAIDS der Vereinten Nationen hat Eswatini ein HIV-Prävalenz von 38 Prozent. 2017 gab es in dem Land rund 45.000 Waisenkinder als Folge der Immunschwächenkrankheit. Die Gesundheitskrise befeuert die Armut noch. 63 Prozent der Bevölkerung Eswatinis müssen mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen. Die Corona-Krise verschlimmerte die Lage der HIV-Infizierten weiter dramatisch, Tests gibt es in dem Land kaum. Neben der schlechten Versorgung im medizinischen Bereich sowie mit Lebensmitteln belastet die Familien  die landesweite Schließung der Schulen. „Die Kinder wurden dort zumindest wochentags mit Essen versorgt. Diese Versorgung ist nun seit Monaten ausgefallen“, erzählt  Ablasser.

Der 2015 in Graz gegründete Verein "Hand in Hand Austria" setzt laut Eigendefinition zu hundert Prozent auf Hilfe zur Selbsthilfe. Ziel der Hilfsorganisation sei es, mit nachhaltigen Projekten die Menschen zu befähigen, sich auf Dauer selbst zu helfen. „Mit einem großen Anteil an ehrenamtlicher Arbeit und kleinen Strukturen schaffen wir es, dass bereits mit wenigen finanziellen Mitteln viel erreicht wird“, sagt Vereinsobfrau Ulrike Ablasser. So konnte „Hand in Hand“ (der Mutterverein ist in Deutschland seit 2004 aktiv) allein mehr als 100 Dorfzentren ("Neighborhood Care Points") errichten, durch die bereits zehntausende notleidende Kindern Zugang zu Nahrung, medizinische Versorgung und Bildung erhielten.