Große Aufregung am Donnerstag in Graz: Nach bereits zwei mutmaßlichen Anschlagsversuchen auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas hat es am Donnerstagabend wieder Bombenalarm gegeben.

Gegen 19 Uhr rief ein Mitglied der Glaubensgemeinschaft die Polizei. Ein verdächtiges Paket war in den Eingangsbereich des Königreichsaals in Eggenberg abgestellt worden, keiner wusste, was darin war. „Und normalerweise werden hier keine Pakete empfangen“, sagt Polizeisprecher Markus Lamb zur Kleinen Zeitung. Sofort rückten einige Polizeistreifen und die Sprengstoffexperten an, das Gelände wurde großräumig abgesperrt, mehrere Dutzend Angehörige der Glaubensgemeinschaft sowie Bewohner umliegender Häuser schnell in Sicherheit gebracht.

Kurz darauf konnten die Sprengstoffexperten und Cobra-Entschärfer Entwarnung geben: Es handelte sich um ein falsch zugestelltes Paket mit Kleidung darin. Verletzt wurde demnach bei dem Einsatz niemand.

Bombenbauer gesucht

Die Polizei sucht indes weiter intensiv nach dem Bombenbauer, der hinter den beiden früheren Anschlagsversuchen stecken soll. Denn der Rohrbombenanschlag auf zwei Mitglieder der Glaubensgemeinschaft in Leibnitz im August und die im März aufgefundene Sprengfalle in Kalsdorf bei Graz tragen die Handschrift desselben Täters. Das ergab die kriminaltechnische Auswertung des sichergestellten Objektes. Zuletzt hat die Polizei ihre Ermittlungsgruppe erweitert, nun arbeiten noch mehr Beamte intensiv an der Aufklärung der Verbrechen. „Es ist wirklich ernst“, sagt Lamb. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man aber derzeit keine weiteren Details bekannt geben.