Man stelle sich vor: 25 Frauen, das entspricht der Größe eines Klassenzimmers, vor jeder Frau steht ein Mann, meist der Freund oder Ehemann. Der eine schlägt, der andere schießt, der dritte sticht mit dem Messer zu – keine Frau verlässt die Klasse, alle sind tot.
25 Frauen wurden heuer bereits in Österreich umgebracht. Die meisten dieser Morde geschahen in der Steiermark, wo gestern zuerst von zwölf, dann von elf Femiziden die Rede war. Die Statistik sagt das eine, die Polizei das andere, die Frage ist nämlich: Was wird als Femizid definiert? Was als Frauenmord? Oder sind es „getötete Frauen“? Während die Definitionen verwirren, darf es keine Lappalie bleiben, wenn Männer ihre Frauen umbringen.
Es braucht die genaue Erhebung, die Analyse von jedem Fall. Das erkennt nun erst langsam die Politik. Denn egal, wie die Definition lautet (Femizid, Frauenmord oder getötete Frauen), das Leben von 25 Frauen wurde heuer bereits brutal ausgelöscht. Das sind 25 zu viel.